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Gericht verhandelt Streit um Buch «Interview mit einem Kannibalen»

Der Verkauf des Buches über das Leben von Armin Meiwes, der als «Kannibale von Rotenburg» bekannt ist, wurde kurz nach dem Erscheinen im Herbst 2007 gestoppt, nachdem Angehörige eine einstweilige Verfügung erwirkt hatten.

Berlin (dpa) - Das Berliner Landgericht befasst sich heute (Dienstag/11.00) mit dem Streit um das Buch «Interview mit einem Kannibalen». Ob am selben Tag eine Entscheidung fällt, ist nach Gerichtsangaben noch unklar. Der Verkauf des Buches über das Leben von Armin Meiwes, der als «Kannibale von Rotenburg» bekannt ist, wurde kurz nach dem Erscheinen im Herbst 2007 gestoppt, nachdem Angehörige eine einstweilige Verfügung erwirkt hatten. Sie sahen sich nach Angaben des Seeliger Verlages (Wolfenbüttel) in ihren

Persönlichkeitsrechten verletzt.

Meiwes aus dem osthessischen Rotenburg hatte einen 43-Jährigen mit dessen Einverständnis entmannt, ihn dann getötet und teilweise gegessen. Im Mai 2006 war er wegen Lustmordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Der Verlag hat in dem Buch auch Auszüge aus einem forensisch-sexualmedizinischen Gutachten veröffentlicht. Das Berliner Gericht soll nun die «elementare Frage» klären, ob Medien aus einem solchen Gutachten zitieren dürfen.