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Hakan Tanriverdi: „An der Haustür eines Geheimdienstes zu landen, finde ich spannend“

Hakan Tanriverdi: „An der Haustür eines Geheimdienstes zu landen, finde ich spannend“ Hakan Tanriverdi

Wie Hacker Daten erbeuten und wie man ihnen auf die Schliche kommt, war Tanriverdis Spezialgebiet beim Bayerischen Rundfunk. Jetzt haben sich Obermaier und Obermayer den Reporter für Cyber- und IT-Sicherheit geschnappt.

München – Jetzt, wo Paper Trail Media auch das ZDF-Magazin „Frontal“ zu seinen Kunden zählt, passt es noch besser, dass mit Hakan Tanriverdi (Jg. 1984) ein Reporter mit TV-Erfahrung zum Team von Bastian Obermayer und Frederik Obermaier stößt. Vier Jahre recherchierte Tanriverdi bei BR Data zum Hackerunwesen. Die beiden Paper-Trail-Gründer sind ihm nicht erst seit dem gemeinsamen Scoop „Xinjiang Police Files“ bekannt. Nach der Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule arbeitete er für die „Süddeutsche Zeitung“ und entwickelte sich zu einer der wichtigsten Stimmen in der Diskussion über Netzpolitik. Seine Vielfalt zeigte er auch mit Beiträgen über Islam und Migration – und als „Hobby-Musiker“. Das aktuelle „medium magazin“ stellt Tanriverdi im Fragebogen vor:

 

Hinter Ihnen liegt eine Rapper- Karriere. Welcher Song drückt Ihren Move zu Paper Trail Media am besten aus?

Hakan Tanriverdi: Ich würde das nicht Karriere nennen, das war eher ein Hobby. Den Song müsste ich selber noch schreiben. „Paper Trail“ wäre jedenfalls in der Hookline, ungefähr so wie „Paper Boi“ in der Serie „Atlanta“

 

Warum sind Sie nicht bei der Musik geblieben, sondern Journalist geworden?

Weil es am Ende dann doch nur ein Hobby bleiben sollte. Aber ist beides sehr ähnlich eigentlich. Große Bühnen, gute Punchlines, viel Performance. 

 

Am liebsten schreiben Sie über Hacker. Was gefällt Ihnen an diesem Beat?

Staaten machen Außenpolitik mit Hilfe von digitalen Spionen. Quasi unbeobachtet. Da die Spuren zu finden, denen zu folgen und schließlich an der Haustür eines Geheimdienstes zu landen, finde ich spannend. Und krass, dass das überhaupt geht.

 

Auf welche Recherche sind Sie besonders stolz?

Abseits vom Klimawandel ist die wichtigste Story unserer Zeit, meiner Meinung  nach, die Unterdrückung der uigurischen Bevölkerung durch den chinesischen Staat. Ich durfte bei den „Xinjiang Police Files“ mitarbeiten, um einen Teil davon zu dokumentieren. Dafür bin ich sehr dankbar.

 

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