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"Handelsblatt" bezichtigt ZDF-Intendant Thomas Bellut der Lüge

Auf eine ungemütliche Fernsehrats-Sitzung muss sich ZDF-Intendant Thomas Bellut am Freitag einstellen. Ausgerechnet an seinem 58. Geburtstag legt das "Handelsblatt" in Sachen Schleichwerbung bei der beliebtesten ZDF-Sendung nach.

Düsseldorf - Die Wirtschaftszeitung (Freitagsausgabe) bezichtigt Thomas Bellut der Lüge. Anders ist der Beitrag von Sönke Iwersen und Jürgen Flüger nicht zu verstehen. Im Mittelpunkt stehen Aussagen, die Bellut im Januar in einer Sendung von Maybrit Illner gemacht hat. Und Unterlagen, aus denen das "Handelsblatt" nun genüsslich zitiert.

Der Schleichwerbe-Streit dreht sich um die Sendung "Wetten, dass…?" und um die Zusammenarbeit des ZDF mit externen Firmen. Immer habe es "kristallklare Regeln", zudem "keinerlei Auffälligkeiten und keine Schleichwerbung" gegeben, hatte Bellut bei Illner gesagt. Das "Handelsblatt" sieht die Situation anhand seiner Recherchen ganz anders. Der Düsseldorfer Zeitung liegt ein "Drehbuch" vor, das zwischen der Vermarktungsfirma Dolce Media und Teldafax für Sendungen in 2009 und 2010 ausgearbeitet wurde. Ziel - so und nicht anders sollte die Marke Teldafax in der Show inszeniert werden.

Diese Vereinbarung haben die Journalisten Flüger und Iwersen mit den betroffenen Sendungen verglichen. Ihr Ergebnis ist vernichtend: "Dieses Drehbuch wurde in entscheidenden Passagen exakt umgesetzt. So, wie es die Partner vereinbart hatten." Unter anderem soll Moderator Thomas Gottschalk dem Drehbuch fast wortgetreu gefolgt sein.

Thomas Bellut wird sich zu den Recherchen des "Handelsblatt" bei der Sitzung des Fernsehrates äußern müssen.

Der Fernsehrat wird am Freitagmorgen (ab 9 Uhr in Mainz) auch über die Perspektiven der Sender in der Programmfamilie diskutieren; Ergebnisse sollen um 12.30 Uhr präsentiert werden.

Bülend Ürük