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Immobiliengeschäfte: „Spiegel“ kritisiert Brigitte Fehrle und Annette Ramelsberger

Immobiliengeschäfte: „Spiegel“ kritisiert Brigitte Fehrle und Annette Ramelsberger Annette Ramelsberger

Gehen die beiden Top-Journalistinnen nun gegen den „Spiegel“ vor?

Hamburg – Bisher nicht. Jedenfalls sind beim Nachrichtenmagazin nach eigenen Angaben keine Klagen eingegangen, schreibt „kress pro“-Chefreakteur Markus Wiegand in seiner Kolumne „Aus unseren Kreisen“. Und weiter: Am 13. Januar hatte der „Spiegel“ geschrieben: „Wie eine Gruppe linker Journalisten den großen Deal mit einer Berliner Immobilie machte“. In der Unterzeile heißt es bei „Spiegel Plus“: „Sie kassierten Fördergeld in Millionenhöhe für ein Wohnprojekt und gaben an, selbst dort einzuziehen. Stattdessen wurden Wohnungen unter der Hand vermietet. Jetzt wollen die Eigentümer das Haus gewinnbringend verkaufen. Wie aus einer Utopie ein fettes Geschäft wurde.“

 

Zu den Journalistinnen und Journalisten, deren Verhalten als moralisch mehr als fragwürdig dargestellt wird, zählt Brigitte Fehrle, ehemalige Chefredakteurin der „Berliner Zeitung“ und Mitglied der Relotius-Kommission des „Spiegel“. Sie hat sich zu den Vorwürfen bisher inhaltlich nicht öffentlich geäußert.

 

Ein Medienanwalt schrieb dem „Spiegel“ im Auftrag der Eigentümer, dass die „Vielzahl der Fragestellungen und den Fragen zugrunde gelegten Prämissen auf falschen Sachverhaltsangaben beruhen“. Außerdem handle es sich um eine private Vermögensangelegenheit, eine identifizierende Berichterstattung sei unzulässig.

 

Das ist natürlich ziemlicher Unfug. Denn die Journalistinnen und Journalisten haben „in ihren Texten Steuerhinterziehung und Spekulation kritisiert, über Gier, Gleichgültigkeit und Doppelmoral geschrieben“, wie der „Spiegel“ richtig schreibt.

 

Die moralische Fallhöhe ist auch bei Annette Ramelsberger ziemlich hoch. Laut „Spiegel“ ebenfalls Eigentümerin des Hauses in Berlin. Die Journalistin der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ) wurde vielfach ausgezeichnet und gilt bei nicht wenigen in der Branche als moralische Instanz. Vor mehr als 20 Jahren unterrichtete sie mich an der Deutschen Journalistenschule in München. Sie gab uns damals den Tipp, sich als Journalist grundsätzlich nicht einladen zu lassen. Wegen der Unabhängigkeit. Wie man sich bei Immobiliengeschäften verhält, sagte sie nicht.

 

Eine Antwort auf eine Anfrage von „kress pro“ zu den Vorwürfen des „Spiegel“ erreichte uns nicht.

 

Weitere Fragen in Markus Wiegands Kolumne:

  • Was verdient die Funke-Geschäftsführung?
  • Wurde Robert Schneider bei Axel Springer angeschwärzt?
  • Warum holt Thomas Schaub Yannick Dillinger zur „Rheinpfalz“?
  • Wer sind die Schweizer Investoren, die G+J kaufen wollen?
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