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Initiative Nachrichtenaufklärung wählt am meisten vernachlässigte Themen

Der fehlende Rechtsanspruch für im Gefängnis geleistete Arbeit ist nach Ansicht der Initiative Nachrichtenaufklärung (INA) in diesem Jahr zu selten in den Medien thematisiert worden.

Siegen (dapd-nrw) Über das Problem von ehemaligen Häftlingen hätten die Medien bisher kaum berichtet, teilte die Jury der INA am Donnerstag in Siegen mit. Rechte von verurteilten Straftätern seien in der Öffentlichkeit vermutlich wenig populär.

Auf Platz zwei wählte die INA den fehlenden Rechtsschutz gegen Diskriminierung für HIV-positiven Menschen, die in der Arbeitswelt benachteiligt werden, auch wenn ihre Krankheit in dem Bereich kein Risiko ist. Auf dem dritten Rang folgten die Werbestrategien für die Anti-Babypille. In den Top Ten der vernachlässigten Themen waren auch niedrige Honorare für Dozenten von Weiterbildungskursen, die medizinische Versorgung von chronisch kranken Hartz-IV-Empfängern sowie die nach Angaben der INA sehr geringe Berichterstattung über Zivilprozess.

Außerdem kritisierte die Jury, die deutschen Medien hätten die Manipulation von Kundenbewertungen im Internet, die Zustände in europäischen Gefängnissen, die mangelnde Transparenz bei humanitären Hilfsorganisationen und Betrugsmöglichkeiten bei Drogentests vernachlässigt.

Die INA ist ein 1997 gegründetes Gemeinschaftsprojekt mehrerer Universitäten mit dem Ziel, die Öffentlichkeit auf wenig beachtete Themen hinzuweisen. In der Jury sitzen Journalisten und Wissenschaftler.

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