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dpa

Ist ARD-Chefredakteur Rainald Becker ein Antisemit?

Der ARD-Chefredakteur löste mit Israel-Tweet Diskussion aus und wehrt sich nun.

München/Berlin (dpa) - Mit einem israelkritischen Tweet hat ARD-Chefredakteur Rainald Becker eine lebhafte Diskussion ausgelöst. „Israel wird immer mehr zum Büttel der USA!“, twitterte Becker am Donnerstagabend. In der Wortmeldung verlinkt war ein Artikel der „Süddeutschen Zeitung“, in dem es um die Entscheidung Israels ging, zwei Abgeordneten im US-Repräsentantenhaus zunächst die Einreise zu verweigern. Einige Twitter-Nutzer warfen Becker daraufhin Antisemitismus vor.

Becker wies den Vorwurf der Judenfeindlichkeit zurück. „Kritik an Israel oder an israelischer Politik hat nichts, aber auch gar nichts, mit Antisemitismus zu tun“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Rashida Tlaib und Ilhan Omar sind die ersten Musliminnen im US-Kongress und gelten als Unterstützerinnen der anti-israelischen Bewegung BDS (Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen). US-Präsident Donald Trump hatte vor Israels Entscheidung per Tweet indirekt an die israelische Regierung appelliert, die beiden Politikerinnen nicht ins Land zu lassen − er schrieb, sie würden „Israel hassen“. Am Freitag genehmigte der israelische Innenminister Arie Deri Tlaib dann doch einen „humanitären Besuch“ ihrer Großmutter im besetzten Westjordanland.

„Ich finde es grundsätzlich schwierig, wenn ein Land Menschen die Einreise verweigert, die eine nicht genehme Gesinnung haben“, sagte Becker. „Wenn wir damit anfangen, dann haben wir sehr schnell eine ganz andere Welt, in der wir leben.»