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KI im Journalismus: So vermeiden Sie Fehlinformationen und Halluzinationen

KI im Journalismus: So vermeiden Sie Fehlinformationen und Halluzinationen Patrick Große

KI kann im Journalismus hilfreich sein – aber auch irreführen. Mit gezielten Strategien lassen sich Halluzinationen und Fehlinformationen deutlich reduzieren – 6 Tipps von Patrick Große.

Berlin – Halluzinationen der KI sind gerade für journalistische Produkte gefährlich. Wie also kann man sie vermeiden? Patrick Große gibt in der neuen Journalisten-Werkstatt „Recherchieren mit KI“ sechs Tipps:

 

1. Das passende KI-Modell sorgfältig aussuchen: Eine der wichtigsten Strategien ist die Nutzung von KI-Modellen mit integrierter Online-Suche. Viele moderne KI-Tools verfügen über eine Web-Suchfunktion, mit der sie aktuelle Informationen abrufen können.
Wer also sichergehen will, dass eine KI nicht nur auf veraltete Trainingsdaten zurückgreift, sollte gezielt nach Modellen suchen, die in Echtzeit auf neue Inhalte zugreifen können – wie ChatGPT, Grok, Gemini, you.com oder Perplexity.

 

2. Cross-Checking mit mehreren KI-Tools: Unterschiedliche Modelle liefern oft leicht abweichende Antworten, weshalb es sinnvoll ist, diese zu vergleichen und Gemeinsamkeiten sowie Widersprüche zu identifizieren.
Dabei kann ein gezielter Prompt helfen, zum Beispiel:
„Vergleiche diese Information mit mindestens zwei verlässlichen Quellen und gib mir eine Einschätzung, wie zuverlässig sie ist.“


3. Nachfragen und direkte Quellenangaben anfordern: Viele KI-Modelle reagieren auf direkte Nachfragen präziser.
Ein Beispiel: „Bitte gib mir die exakte Quelle und einen funktionierenden Link zu dieser Aussage.“
Wenn keine direkte Quelle angegeben wird oder Links ins Leere führen, sollte die Information mit weiteren Recherchen überprüft werden.

 

5. Spezialisierte Plattformen nutzen: Verschiedene KI-Modelle sind für unterschiedliche Recherchebereiche geeignet.
Während Scite und Consensus besonders gut für wissenschaftliche Artikel geeignet sind, liefern Google Dataset Search und WolframAlpha verlässliche Daten für statistische Recherchen.

 

6. Prompts präziser formulieren: Eine präzisere Fragestellung kann dazu führen, dass die KI weniger fehleranfällige Informationen generiert.
Statt einer allgemeinen Anfrage wie „Welche Fakten gibt es zu X?“ sollten möglichst genaue Fragen gestellt werden, zum Beispiel:
„Welche wissenschaftlichen Publikationen der letzten drei Jahre beschäftigen sich mit X, und welche Ergebnisse lassen sich daraus ableiten?“

 

  • Der Einstieg und erste Überblick
  • Fünf Schritte zu besseren Interviews
  • Datenanalyse mit KI
  • Wissenschaftliche Recherche mit KI
  • Nachgefragt in der Praxis
  • Der GPT-Store von ChatGPT
  • Faktencheck
  • Checkliste: Fehlerquellen vermeiden


Zum Autor:

Patrick Große ist Journalist bei der Deutschen Welle in Bonn und leitet dort die paneuropäische Social-Media-Redaktion ENTR. Zusätzlich arbeitet er seit zwei Jahren im Bereich KI im Journalismus. Mit „The AI Journalist“ trainiert er Medienschaffende im Umgang mit Künstlicher Intelligenz und bietet einen Newsletter an. aijournalist.de