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dpa

Korruption im ghanaischen Fußball: Sechs Festnahmen nach Mord eines Journalisten

In einem Dokumentarfilm war ein Funktionär unter anderem zu sehen, wie er versprach, gegen hohe Zahlungen Einfluss auf Politiker nehmen zu können. Eine andere Szene zeigt ihn bei der Annahme einer Bargeldzahlung von umgerechnet 60 000 Euro.

Accra (dpa) − Nach dem Mord eines Investigativjournalisten, der an der Aufdeckung eines großen Korruptionsskandals im ghanaischen Fußball beteiligt war, sind sechs Verdächtige festgenommen worden. Sie seien befragt worden und inzwischen auf Kaution freigekommen, sagte Polizeisprecher David Eklu am Freitag. Details zu den Verdächtigen nannte er nicht. Die Ermittlungen zu dem Mordfall dauern noch an.

Unbekannte Angreifer hatten den prominenten Reporter Ahmed Hussein-Suale vor rund vor drei Wochen erschossen. Er hatte an einem enthüllenden Fernsehbeitrag mitgewirkt, der ein Bild von weit verbreiter Korruption im Fußball in Ghana und anderen afrikanischen Ländern zeichnet.

Dieser führte Mitte letzten Jahres unter anderem zu der Suspendierung und dem späteren Rücktritt des Ghanaers Kwesi Nyantakyi als Präsident des Fußballverbandes GFA und als Mitglied des FIFA-Councils. Der Verband GFA wurde wegen der Affäre von der Regierung aufgelöst. Zudem wurden sieben Schieds- und Linienrichter aus Ghana wegen Korruptionsverdachtes vom afrikanischen Kontinentalverband CAF für mehrere Jahre gesperrt.

In dem Dokumentarfilm war Funktionär Nyantakyi unter anderem zu sehen, wie er versprach, gegen hohe Zahlungen Einfluss auf Politiker nehmen zu können. Eine andere Szene zeigt ihn bei der Annahme einer Bargeldzahlung von umgerechnet 60 000 Euro.