Vermischtes
DPA

Mathias Döpfner: Äußerungen von Helmut Schmidt zu China "traurig"

Der Vorstandsvorsitzende des Medienhauses Axel Springer hat Altkanzler Helmut Schmidt wegen Äußerungen zu China kritisiert.

Berlin (dpa) - Der Vorstandsvorsitzende des Medienhauses Axel Springer, Mathias Döpfner, hat Altkanzler Helmut Schmidt wegen Äußerungen zu China kritisiert. Dass Schmidt in der Talkshow "Günther Jauch" den Kommunismus in China verteidigt habe, finde er traurig, sagte Döpfner der Nachrichtenagentur dpa in Berlin. Mit seiner Aussage, der chinesische Kommunismus sei "einigermaßen erfolgreich", man müsse dort die Demokratie nicht übermäßig idealisieren, habe Schmidt ein "totalitäres System" verharmlost. Er sei überrascht, dass solche Äußerungen widerspruchslos hingenommen werden. Im ARD-Studio habe der frühere Bundeskanzler sogar zweimal Applaus dafür bekommen, sagte Döpfner im Interview.

Auch deutsche Firmen würden die Unterdrückung in China hinnehmen, um dort Geschäfte zu machen, sagte Döpfner. In seinem neuen Buch "Die Freiheitsfalle" wirft der Medienmanager den Europäern vor, sich nicht genug für die Freiheit zu engagieren. Die Wohlstandsbürger seien träge geworden, sie sorgten sich mehr um ihre Sicherheit, als um die Freiheit. Die Selbstverständlichkeit, mit der Freiheit nach dem Zweiten Weltkrieg im Westen Einzug gehalten habe, lähme sie bei der Bekämpfung von Unfreiheit.

Die Menschen im Westen seien zunehmend bereit, persönliche Einschränkungen etwa für mehr Gesundheit (Rauchverbot) oder Gleichheit (Sozialstaat) hinzunehmen, Gegenüber den Feinden der Freiheit, etwa dem islamistischem Terror, herrsche vielerorts Gleichgültigkeit. Die Europäer seien "in die "Freiheitsfalle" getappt und merkten es nicht einmal, schreibt Döpfner. "Man muss nicht strampeln, um frei zu sein oder frei zu kommen. Man ist es ja. Noch."

 

Top Meldungen aus Vermischtes