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dpa

Nach „Umweltsau“-Lied: Künftig mehr Kommunikation im WDR-Kinderchor

Personelle Konsequenzen wird es nicht geben: Zeljo Davutovic bleibt weiter Chorleiter.

Dortmund/Köln (dpa) − Nach dem Wirbel um das „Umweltsau“-Lied sollen Vorstand und Eltern des WDR-Kinderchors bei brisanten Themen künftig vorab informiert werden. Diese Konsequenz sei am vergangenen Donnerstag bei einem Elternabend des Chors mit dem Leiter Zeljo Davutovic vereinbart worden, sagte der Vorstandsvorsitzende der Dortmunder Chorakademie, Jan Boecker, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatten die „Ruhr Nachrichten“ berichtet.

 

Personelle Konsequenzen werde es nicht geben: „Zeljo Davutovic bleibt weiter Chorleiter“, stellte Boecker klar. Der WDR-Kinderchor ist eine seit 2017 bestehende Kooperation des Senders mit der Chorakademie Dortmund.

 

In dem Lied sangen die Kinder zu der Melodie von „Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad“ einen kritisch-spöttischen Text über Klimasünden der älteren Generation. Daraufhin gab es einen Shitstorm im Internet, gefolgt von einer Entschuldigung des WDR-Intendanten Tom Buhrow, Morddrohungen gegen WDR-Mitarbeiter und einer breiten gesellschaftlichen Debatte.

 

„Es wurde bei dem Elternabend kontrovers diskutiert“, sagte Boecker. „Es haben sich aber alle Eltern hinter den Chorleiter gestellt.“ Der Vorstand habe auf das Lied zunächst „ziemlich harsch“ reagiert, „und zwar deshalb, weil wir vorab gar nicht informiert worden waren“, sagte Boecker. Man sei von dem Vorfall total überrascht worden. „Und das war ja dann schon eine mittelschwere Krise für den Chor.“ Deshalb müsse künftig in vergleichbaren Fällen unbedingt mehr und früher kommuniziert werden.

 

Die künstlerische Freiheit werde aber in keiner Weise eingeschränkt. Gerade vor dem Hintergrund, dass Rechte das Lied genutzt hätten, um gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk Stimmung zu machen, sei das ganz wichtig. „Es ist völlig klar, dass wir uns vor unsere Leute stellen“, sagte Boecker.