Vermischtes
Newsroom

Österreichs Medienjournalisten kritisieren Veröffentlichung von Anschlag-Videos

Die Veröffentlichungen seien medienethisch und medienrechtlich bedenklich. Appell zu journalistischem Verantwortungsbewusstsein.

Wien – Der Verein Medienjournalismus Österreich verurteilt die von einigen Medien – allen voran „oe24“ und „Kronen Zeitung“ – veröffentlichten Fotos und Videos zum Terroranschlag in der Wiener Innenstadt: „Diese Form von Journalismus ist unverantwortlich und degoutant. Sie gibt den Tätern auch noch eine Bühne und verletzt die Persönlichkeitsrechte ihrer Opfer.“


„Solche Veröffentlichungen widersprechen nicht nur dem Ehrenkodex der Presse, sondern könnten auch juristische Folgen nach sich ziehen, weil die Verbreitung von Aufnahmen, auf denen Opfer eines solchen Anschlags zu erkennen sind, medienrechtlich unzulässig ist“, so der Verein in einer Aussendung weiter. 


Der Verein Medienjournalismus Österreich appelliert an alle Kollegen und Medien, nicht den Voyeurismus mancher zu befriedigen, sondern verantwortungsbewusst und mit Bedacht zu handeln.

 

Im Verein Medienjournalismus Österreich (MÖ) sind Redakteure und Redakteurinnen von Tageszeitungen, Fachmedien und der APA-Austria Presse Agentur sowie freie Journalistinnen und Journalisten vertreten. Der MÖ wurde im Sommer 2003 gegründet. Er setzt sich zum Ziel, eine „kritische Öffentlichkeit gegenüber der Medienlandschaft“ herzustellen, heißt es in den Statuten, in denen der Verein auch dezidiert gegen die Missachtung des Ehrenkodex der österreichischen Presse auftritt.