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Organisatoren der Leichtathletik-WM verteidigen Anmeldeverfahren

Die Berliner "tageszeitung" (taz) hatte am Mittwoch angekündigt, nicht über die WM zu berichten, weil das Anmeldeverfahren ein massiver Eingriff in das Gebot der Pressefreiheit sei.

Berlin (ddp). Die Organisatoren der in rund einer Woche beginnenden Leichtathletik-Weltmeisterschaft haben die Kritik von Journalisten am Akkreditierungsverfahren zurückgewiesen. "Die Maßnahmen sind nicht umfassender als bei der Fußball-WM vor drei Jahren", sagte der Geschäftsführer des Berlin Organizing Committee (BOC), Frank Hensel, am Donnerstag. Bei mehr als 3200 Anmeldeanträgen von Journalisten hätten lediglich zwei der sogenannten Zuverlässigkeitsüberprüfung nicht zugestimmt. Diese Zahlen sprächen für sich, sagte Hensel.

Die Zuverlässigkeitsprüfung dient den Angaben zufolge dazu, die Sicherheit der Zuschauer, Athleten, Mitarbeiter und aller weiteren Personen an den Wettkampfstätten der Leichtathletik-WM zu gewährleisten. Eine Verletzung der Pressefreiheit sieht das BOC darin ebenso wenig wie eine Einflussnahme auf die Berichterstattung. Es verwies zudem darauf, dass von den Überprüfungen nicht nur Medienvertreter, sondern alle bei der WM tätigen Personen betroffen seien.

Die Berliner "tageszeitung" (taz) hatte am Mittwoch angekündigt, nicht über die WM zu berichten. Grund sei, dass Journalisten wie schon bei der Fußball-WM 2006 einer umfassenden Überprüfung ihrer persönlichen Daten zustimmen müssten. Das sei ein massiver Eingriff in das Gebot der Pressefreiheit, hieß es. Das Vorgehen des Veranstalters sei geeignet, Berichterstattung zu verhindern und sei daher politisch und juristisch höchst problematisch.

Die Leichtathletik-WM wird vom 15. bis zum 23. August ausgetragen.