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Peter Lewandowski, Volker Andres: „Wir schreiben von Anfang an schwarze Zahlen“

Peter Lewandowski, Volker Andres: „Wir schreiben von Anfang an schwarze Zahlen“ Peter Lewandowski (l.) und Volker Andres: „Wir gehen selbst ins Risiko.“

Wie die beiden die Zeitschrift „Max“ wiederbeleben. Warum sie dabei inhaltlich auf das Konzept der Heldenreise setzen und sich manchmal wie eine Art Selbsthilfegruppe fühlen.

Berlin – Wie Peter Lewandowski und Volker Andres beiden die Zeitschrift „Max“ wiederbeleben, hat sie Wolfgang Messner für das aktuelle „kress pro“ gefragt. 

 

„Max“ ist ein Zeitgeist-Magazin, das eng mit dem Lebensgefühl der 1990er-Jahre verknüpft ist. Sollte man die Toten nicht besser ruhen lassen?

Volker Andres: Mit der alten „Max“ haben wir nur noch den Schriftzug gemein, der Inhalt aber ist eine komplette Neuerfindung. Man kann deshalb auch nicht sagen, dass wir aus dem Lifestyle der 1990er-Jahre wiederauferstanden sind. „Max“ haben wir aus diesem Grund ein „Magazin für Lebensästhetik“ genannt. Denn dieser Lifestyle der 1990er-Jahre existiert einfach nicht mehr.

 

 

Unsere Zeit heute ist aber geprägt von Krieg, Inflation und Zukunftsangst. Braucht so eine Zeit wirklich ein Magazin wie „Max“?

Peter Lewandowski: Wir haben den neuen „Max“ bewusst auch deshalb „Magazin für Lebensästhetik“ genannt, weil wir glauben, dass Lebensästhetik ein moderner Begriff ist und eine Lebensart meint, nach der man auf sich selbst, aber auch auf andere achtet. Das beschreibt die Art, wie man die Gesellschaft wahrnimmt, und bezieht sich darauf, was es für Anzeichen für ein gutes und nachhaltiges Leben gibt.

 

 

Wie sieht das Konzept aus?

Lewandowski: Wir setzen darauf, das Magazin größtenteils nur an Menschen entlang zu erzählen. Dabei orientieren wir uns an einigen Stationen der Heldenreise, die der Mythenforscher Joseph Campbell vor 100 Jahren entwickelt hat und die heute eine anerkannte Erzählform in Hollywood ist, nachdem sie durch „Star Wars“ von George Lucas weltberühmt geworden ist. Dabei geht es um Aufbruch, Vorbilder, Veränderungen und Wandlungen, Herausforderungen und Krisen, Lösungen und Triumphe. Wir haben als erstes Magazin versucht, Elemente der Heldenreise zu übernehmen, um zu zeigen, wie Menschen verschiedene Situationen meistern. Berühmte oder nicht berühmte können dadurch zu Role Models der Leser werden.

 

 

Wie sind Sie aufgestellt?

Lewandowski: Wir arbeiten in sehr schlanken Strukturen. Ich als Blattmacher und Herausgeber habe z. B. gerade Bildunterschriften geschrieben. Mit Andreas Wrede haben wir auch den ersten Chefredakteur der „Max“ wieder dabei. Dann ist da noch Martin Fischer. Unser Verlag heißt ja Martin Fischer Medien GmbH. Er war zuletzt einer der CEOs der Milchstraße. Ich habe ihn zusammen mit dem Gründer Dirk Manthey als einer der Macher dort gesehen. Ich würde sagen, wir sind eine Art Selbsthilfegruppe, die auch selber mit anpackt. Das ist was ganz anderes als das Arbeiten innerhalb eines Großverlages. Das ist auch schön, weil es anderes, verantwortliches Arbeiten ist. Daraus entwickelt man auch den Ehrgeiz, nicht aufzugeben, wenn’s mal Schwierigkeiten gibt. Wir machen einfach weiter und gucken, wie’s läuft. Groß sparen können wir auch nicht, weil wir eben so schlank aufgestellt sind. Und grundsätzlich gilt: Angst ist die Mutter aller Niederlagen. Das habe ich bei Gruner + Jahr gelernt.

 

Das ganze Interview lesen Sie hier.