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Porno-Gifs: Empörung über sexistische Facebook-Gruppe von Journalisten

Porno-Gifs: Empörung über sexistische Facebook-Gruppe von Journalisten Sexistische Facebook-Gruppe von Medienschaffenden.

Feministinnen und Aktivistinnen werfen den Mitgliedern der Gruppe „La Ligue du LOL“ vor, sie verbal attackiert und gemobbt zu haben.

Paris (dpa) − In Frankreich sorgt eine sexistische Facebook-Gruppe von Journalisten und Kreativen für Empörung. Feministinnen und Aktivistinnen werfen den Mitgliedern der Gruppe „La Ligue du LOL“ vor, sie in sozialen Netzwerken verbal attackiert und gemobbt zu haben. Mehrere Medien haben am Montag ihre Zusammenarbeit mit Mitgliedern der Gruppe beendet − darunter auch mit dem Gründer Vincent Glad.

Glad hatte sich am Sonntag auf Twitter entschuldigt. „Ich habe nicht gesehen, dass wir mit unseren Witzen die ersten feministischen Worte zum Schweigen gebracht hatten, als sie 2011 und 2012 in den Netzwerken auftauchten“, schrieb er. Mit der Gründung der Gruppe habe er ein „Monster“ erschaffen, über das er völlig die Kontrolle verloren habe. Man habe nur Spaß haben, aber niemanden belästigen wollen. Allerdings sei das sehr schnell problematisch geworden.

Die französische Zeitung „Libération“ hatte Ende vergangener Woche über die Gruppe berichtet, die Ende der 2000er auf Facebook gegründet wurde. „Libération“ zitierte zahlreiche Opfer, die schildern, wie sie von den Mitgliedern der Gruppe belästigt worden seien. „Mehrere Jahre lang waren wir bei Twitter, ich und andere feministische Freundinnen, das Ziel dieser kleinen Pariser Typen, die uns auslachten“, sagte demnach die Aktivistin Daria Marx.

In der Gruppen sollen dem Bericht zufolge rund 30 Journalisten, PR-Berater und Werbende aus der französischen Hauptstadt gewesen sein. Ihnen wird vorgeworfen, sich in der Gruppe zu sexistischen Attacken verabredet und ihre Opfer verspottet und belästigt zu haben.

„Es war unerbittlich, ich wurde auch belästigt, mit Beleidigungen, Fotomontagen, animierten Gifs mit pornografischen Inhalten mit meinem Kopf darauf und anonymen Beleidigungs-Mails“, schilderte die Journalistin Nora Bouazzouni „Libération“.