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Ranking: Deutschlands 25 größte Medienunternehmen

Ranking: Deutschlands 25 größte Medienunternehmen Bertelsmann-CEO Thomas Rabe

Wer in Deutschland im Coronajahr wie viel Umsatz erzielt hat. Und wie groß die Digitalkonzerne hierzulande inzwischen sind. Bertelsmann mit CEO Thomas Rabe steht an der Spitze.

Auszug aus dem Ranking im aktuellen kress pro 5/2021:

Die Methode: Nach welchen Kriterien wird die Rangliste der größten deutschen Medienunternehmen ermittelt? Maßstab ist der Gesamtumsatz, inklusive Auslandsgeschäft. Darin können auch Erlöse aus medienfernen und sonstigen Aktivitäten enthalten sein, sofern Einnahmen aus dem Publishing überwiegen oder verlegerische, mediale Wurzeln für das aktuelle Geschäft von Bedeutung sind. Um in die Liste aufgenommen zu werden, müssen Unternehmen ihren Sitz oder eine eigene Niederlassung in Deutschland haben oder eine Umsatzhöhe erzielen, die für den hiesigen Markt als relevant zu bewerten ist. Das ist der Fall bei internationalen Digitalkonzernen wie Google (Alphabet), Amazon, Facebook, Netflix und Spotify, die hierzulande mit einem Jahresumsatz von 400 Millionen Euro oder mehr nennenswerte Marktanteile durch Werbevermarktung und/oder Vertriebs-/Abo-Geschäft erzielen.

 

Ranking: Top 25 Medienunternehmen in Deutschland

 

1. Bertelsmann – CEO Thomas Rabe – 17,3 Mrd Euro Umsatz in 2020 – 130.130 Mitarbeiter

Trotz Pandemie und Umsatzeinbußen im zweiten Quartal 2020 bleibt Bertelsmann ein zuverlässiger Gewinnbringer. Und wie: Das Ebitda beläuft sich auf rekordhafte 3,1 Milliarden Euro – sogar bei rückläufigem Umsatz von 17,3 Milliarden Euro (minus 4,1 Prozent). Es ist gelungen, wie CEO Rabe hervorhebt, neben der RTL Group (Umsatzanteil: 34 Prozent) mit Penguin Random House (22 Prozent) und Arvato (25 Prozent) „zwei weitere große Ergebnissäulen“ aufzubauen. Gruner + Jahr ist mit gut 1,1 Milliarden Euro nur noch die Nummer 5 im internen Erlöser-Ranking, die Ebitda-Marge liegt mit 11,2 Prozent unter dem Konzerndurchschnitt (16,2 Prozent). Der anstehende Erwerb des US-Verlags Simon & Schuster (Autoren u. a. Stephen King, John Irving, Hillary Clinton) für rund 1,8 Millionen Euro wird den Umsatz von Penguin Random House respektive Bertelsmann um weitere rund 700 Millionen Euro erhöhen. Schon jetzt ist Bertelsmann als deutscher Medienkrösus unangefochten. Sein Umsatz ist größer als jener des folgenden Deutschland-Sechsers mit P7S1, Georg von Holtzbrinck, Axel Springer, Burda, Bauer, Sky zusammen. Das vor einigen Jahren gestartete Geschäftsfeld Onlinebildung unter dem Dach der Bertelsmann Education Group trägt mit 301 Millionen Euro zwar erst rund 2 Prozent zum Gesamtumsatz bei, glänzt aber mit einer Ebitda-Rendite von rund 30 Prozent.

 

2. Google – CEO Sundar Pichai –Umsatz 4,2 Mrd Euro – 2.000 Mitarbeiter

Der Google-Mutterkonzern Alphabet steigerte weltweit seinen Umsatz 2020 um 13 Prozent auf 182,5 Milliarden Dollar. 104 Milliarden davon sind Werbeerlöse aus dem Suchmaschinen-Geschäft. In Deutschland werden nach Schätzungen im Bereich Search rund 4,65 Milliarden Euro an Werbegeldern investiert. Rund 90 Prozent davon dürften bei Google landen. Die Google Germany GmbH meldete 2019 dagegen lediglich einen Umsatz von 714,9 Millionen Euro.

 

3. ProSiebenSat.1 Media – Vorstandssprecher Rainer Beaujean –4,0 Mrd Euro –7.307 Mitarbeiter

Fast unbeschadet ist P7S1 durch das Pandemiejahr 2020 gekommen. Die Erlöse sanken nur leicht um 2,1 Prozent und blieben zum vierten Mal in Folge oberhalb von 4 Milliarden Euro bei einer ansehnlichen Vor-Steuer-Umsatzrendite von 9,1 Prozent (Vorjahr: 13,8). Nach turbulenten Zeiten mit den kernigen CEOs Thomas Ebeling (zuvor Reemtsma, Pepsi) und Max Conze (Dyson) hat sich unter Ex-Finanzvorstand Rainer Beaujean der Aktienkurs kräftig erholt.

 

4. Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck –Stefan von Holtzbrinck, Vorsitzender der Geschäftsführung – 3,2 Mrd Euro –14.353 Mitarbeiter

Organisch wachsen, zielsicher akquirieren. Nach dieser Devise führt Gesellschafter Stefan von Holtzbrinck die Gruppe, die rund zwei Drittel des Umsatzes mit Wissenschaft und Bildung, den Rest mit Büchern und Zeitungen erwirtschaftet. Knapp ein Viertel der Erlöse werden in Deutschland erzielt, rund 60 Prozent außereuropäisch. Am wichtigsten ist das Joint Venture Springer Nature, das Holtzbrinck zu 53 Prozent gehört und 2020 gut 1,6 Milliarden Euro umgesetzt hat.

 

5. Axel Springer – Mathias Döpfner, CEO – (gesch.) 2,9 Mrd Euro – Mitarbeiter 16.000

Nach dem Rückzug von der Börse nennt Axel Springer noch keine Zahlen für 2020. Mitte November ging man jedoch nach internen Prognosen davon aus, etwa bei einem Umsatz von 2,9 Milliarden Euro zu landen, was einem Rückgang von rund 6,7 Prozent entsprechen würde. Im nationalen Printgeschäft („Bild“, „Welt“, Zeitschriften) erwartete das Springer-Management dagegen einen deutlich schärferen Umsatzeinbruch von 798 Millionen (2019) auf 684 Millionen Euro (2020).

 

Das komplette Ranking mit Deutschlands 25 größten Medienunternehmen können Sie in „kress pro“ lesen. Auch über die Finanzkraft der Anstalten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks geben die von Roland Karle und Markus Wiegand recherchierten Zahlen und Daten Auskunft.