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Redakteure von Tageszeitungen im Streik

Betroffen waren nach Angaben des Bayerischen Journalisten-Verbands (BJV) der Allgäuer Zeitungsverlag in Kempten, der Mittelbayerische Verlag in Regensburg, das "Main Echo" in Aschaffenburg sowie das "Oberbayerische Volksblatt" in Rosenheim.

München/Frankfurt/Main (dapd-bay). Zahlreiche Redakteure von Tageszeitungen und Mitarbeiter von Druckereibetrieben im Freistaat haben am Donnerstag ihre Arbeit niedergelegt. Betroffen waren nach Angaben des Bayerischen Journalisten-Verbands (BJV) der Allgäuer Zeitungsverlag in Kempten, der Mittelbayerische Verlag in Regensburg, das "Main Echo" in Aschaffenburg sowie das "Oberbayerische Volksblatt" in Rosenheim.

Auch beim Zeitungsverlag tz in München, dem Frankenpost Verlag, dem "Nordbayerischen Kurier" in Bayreuth, der "Fränkischen Landeszeitung" und der Nordbayerischen Verlagsgesellschaft in Nürnberg seien Mitarbeiter dem Streikaufruf von BJV und der Gewerkschaft ver.di gefolgt.

Ebenso hätten sich Mitarbeiter vom Verlag Nürnberger Presse Druckhaus, der Druck- und Verlagsanstalt Neue Presse, der Presse-Druck und Verlags GmbH in Augsburg sowie des Medienhauses Der neue Tag und der Druck und Verlagshaus GmbH in Weiden beteiligt. Auch bei der "Amberger Zeitung" und der "Sulzbach-Rosenberger Zeitung" seien Mitarbeiter vorübergehend in den Ausstand getreten.

Nach ver.di-Angaben legten zudem Mitarbeiter von Schoder Druck Gersthofen, Prinovis Nürnberg, Bruckmann Tiefdruck Oberschleißheim, DHD Druckhaus Dessauer Straße München, Süddeutschem Verlag Zeitungsdruck München, DHW Druckhaus Wolfratshausen, Giesecke & Devrient München, Erhardi Druck Regensburg und Pustet Regensburg vorübergehend die Arbeit nieder.

Proteste in Frankfurt und an jeweiligen Arbeitsplätzen

Einige der Redakteure fuhren nach Frankfurt am Main, wie ein Sprecher des BJV auf dapd-Anfrage sagte. Dort trafen sich Tageszeitungsredakteure, Verlagsangestellte und Drucker aus dem gesamten Bundesgebiet zu einer zentralen Kundgebung auf dem Römer. Allein aus Regensburg seien mehr als 60 Redakteure angereist, sagte der BJV-Sprecher. Teilweise hätten die Mitarbeiter an ihrem Arbeitsplatz Streikaktionen organisiert.

Nach Angaben von ver.di protestierten insgesamt 500 Streikende aus den bayerischen Druck- und Zeitungsbetrieben in Frankfurt. Die Streiks in der Druckindustrie, den Zeitungsverlagen und Tageszeitungsredaktionen in Bayern seien somit "noch einmal deutlich ausgeweitet" worden. Insgesamt seien den Streikaufrufen von ver.di und dem BJV seit Mitte der Woche mehr als 1.500 Beschäftigte gefolgt.

BJV kritisiert "Dumpingtarifvertrag"

Hintergrund sind die vom BJV als "Dumpingtarifvertrag" kritisierten, geplanten Einschnitte seitens der Arbeitgeber. Die Arbeitnehmer fordern aufgrund der ihrer Ansicht nach besseren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Verlage vier Prozent mehr Gehalt.

Die nächsten Verhandlungen für die Angestellten in Zeitungsverlagen sind nach ver.di-Angaben für Dienstag (14. Juni) in München angesetzt. Am Mittwoch (15. Juni) wird in Düsseldorf für die Redakteure verhandelt, am Donnerstag (16. Juni) in Frankfurt für die Druckindustrie.