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Reinhard Kowalewsky erschrocken über Telekom-Ausspähung

«Wenn das so war, werde ich Strafanzeige erstatten», der «Capital»-Journalist.

Köln (dpa) - Der «Capital»-Journalist Reinhard Kowalewsky hat sich erschrocken darüber geäußert, dass er offenbar von der Telekom ausgespäht worden ist. «Wenn es wirklich stimmt, dass Beauftragte oder Mitarbeiter der Telekom in meine persönlichen Telefondaten eingebrochen sind, erschreckt es mich», sagte der 48-Jährige am Mittwoch in Köln.

«Wenn das so war, werde ich Strafanzeige erstatten.» Er habe sich auch einen Anwalt genommen. Die Chefredaktion und der Verlag Gruner + Jahr stünden voll hinter ihm. Nach Angaben der «Capital»-Chefredaktion ist ihr von der Telekom selbst mitgeteilt worden, dass Kowalewsky ausgespäht worden ist. Die Telekom habe den Vorgang der Staatsanwaltschaft übergeben.

Das «Handelsblatt» berichtete am Mittwoch, der Chef des von der Telekom engagierten Recherchedienstes network.deutschland, Ralph Kühn, habe der Zeitung gesagt, dass er 2005 dem damaligen Betriebsratschef und Mitglied des Telekom-Aufsichtsrates, Wilhelm Wegner, telefonischen Kontakt zu einem Reporter von «Capital» nachgewiesen habe. Die Zeitschrift habe damals aus der geheimen Mittelfristplanung der Telekom zitiert und damit in der Konzernspitze große Verärgerung ausgelöst. In dem Artikel hätten Dinge gestanden, die nur dem Aufsichtsrat bekannt gewesen seien. «Es gab deshalb bei der Konzernsicherheit der Telekom den konkreten Verdacht, dass die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat Informationen an die Presse weitergegeben hatten», wurde Kühn im «Handelsblatt» zitiert.