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dpa

Reporter ohne Grenzen in Sorge um Journalisten von Ost-Aleppo

Dutzende Medienschaffende harren bei Minusgraden in zerstörten Vierteln der syrischen Großstadt aus.

Berlin (dpa) − Ohne Berichte mutiger Blogger und Bürgerjournalisten hätte die Welt viel weniger vom Kampf um Ost-Aleppo erfahren − ihr Schicksal erfüllt Reporter ohne Grenzen (ROG) nun mit Sorge. Dutzende Medienschaffende harrten bei Minusgraden in zerstörten Vierteln der syrischen Großstadt aus, teilte die Organisation am Montag in Berlin mit.

Der Großteil der Betroffenen seien Bürgerjournalisten, die über soziale Medien aus den umkämpften Gebieten berichten. „Die mutigen Bürgerjournalisten in Ost-Aleppo versorgen die syrische Bevölkerung und die Weltöffentlichkeit seit Monaten mit den einzigen unabhängigen Informationen über die verheerende Situation in der Stadt“, sagte ROG-Geschäftsführer Christian Mihr laut Mitteilung. „Ohne sie könnten wir uns kein verlässliches Bild von der Lage vor Ort machen.»

Wie Reporter ohne Grenzen betonte, sind die Konfliktparteien gemäß der Genfer Konvention verpflichtet, Medienschaffende zu schützen. „Das gilt sowohl für Journalisten, die in Aleppo bleiben wollen, als auch für diejenigen, die das Gebiet verlassen möchten.“ Auf der jährlichen Rangliste der Pressefreiheit gehört Syrien zur Gruppe der Schlusslichter − mit Platz 177 von 180 Staaten.