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Reuters-Gremium will Übernahme durch Thomson zustimmen

Ein formales Angebot von Thomson an Reuters wird für Anfang der Woche erwartet.

London (dpa) - Die Reuters Founders Share Company, die über die Unabhängigkeit des Finanzdatenanbieters und der Nachrichtenagentur Reuters wacht, steht nach einem Pressebericht kurz vor der Zustimmung zu einer Übernahme. Das Gremium werde dem voraussichtlichen Übernahmeangebot von 8,8 Milliarden Pfund (12,9 Mrd Euro) des US- Informationsdienstleister Thomson zustimmen, berichtete die Zeitung «Independent» am Sonntag.

Das Gremium mit dem Vorsitzenden Pehr Gyllenhammar sei zuversichtlich, dass eine Übernahme die journalistische Unabhängigkeit von Reuters nicht gefährde. Ein Banker, der mit dem Gremium im Kontakt stehe, sagte der Zeitung: «Es sieht so aus, als würde dieses Geschäft nun fast sicher sein.» Ein formales Angebot von Thomson an Reuters werde für Anfang der Woche erwartet. Die Zustimmung der Founders Share Company ist wichtig, da sie eine «goldene Aktie» hält, mit der sie jede Übernahme blockieren kann.

Thomson hatte am vergangenen Freitag seine Bildungsverlagssparte bestehend aus Thomson Learning und Nelson Canada für 7,75 Milliarden US-Dollar (rd. 5,73 Mrd Euro) an Fonds veräußert. Unter anderem damit solle eine Übernahme finanziert werden.

An der Bildungsverlagssparte hatte auch der Gütersloher Bertelsmann-Konzern Interesse bekundet. Bertelsmann wollte gemeinsam mit Finanzinvestoren ein Übernahmeangebot machen. Ein Firmensprecher lehnte am Freitag einen Kommentar ab. Im Umfeld des Konzerns hieß es jedoch, Bertelsmann habe auf Grund des Kaufpreises als strategischer Investor keine interessanten Renditeerwartungen gesehen.