Vermischtes
Newsroom – Marc Bartl

„Schwarzwälder Bote“ kauft Oberbadisches Verlagshaus Jaumann

„Schwarzwälder Bote“ kauft Oberbadisches Verlagshaus Jaumann Herbert Dachs, Geschäftsführer der Medienholding Süd (Foto: Julian Baumann)

Verleger Hansjörg Jaumann zieht sich aus gesundheitlichen und Altersgründen aus dem traditionsreichen Familienunternehmen mit mehr als 130 Jahren Geschichte zurück. Wie es jetzt weitergeht.

Lörrach – Die Familienanteile des Verlags gehen an keinen Fremden, sondern an den langjährigen Mitgesellschafter, mit dem das Verlagshaus schon seit Jahrzehnten kooperiert und der seit knapp 25 Jahren eine wesentliche Beteiligung hält: den „Schwarzwälder Boten“, der Teil der Medienholding Süd ist.

 

„Es gibt einen hohen Bedarf an qualitativer lokaler und regionaler Berichterstattung in Print und Digital. Mit der Übernahme der Oberbadisches Verlagshaus Georg Jaumann GmbH & Co. KG stärken wir unsere tiefen Wurzeln in der Region in und um Lörrach und sind noch besser in der Lage, die Entwicklung auch für die Zukunft abzusichern“, so Herbert Dachs, Geschäftsführer der Medienholding Süd.

 

Durch den Vollzug des Zusammenschlusses mit dem „Schwarzwälder Boten“ könnten die traditionsreichen Titel weiter gestärkt und am Markt gehalten werden. Die Dynamik der Medienbranche, vor allem durch die Digitalisierung, biete viele Chancen, hauptsächlich im Lokaljournalismus. Die Käuferin freue sich, dieses Potenzial gemeinsam mit dem Team im Landkreis Lörrach zu nutzen, heißt es bei der Medienholding Süd.

 

Zur Person
Mehr als 60 Jahre hat Hansjörg Jaumann die Geschicke des Verlags geleitet, mit Leidenschaft und publizistischer Weitsicht die Oberbadische zu einem journalistisch geachteten und wirtschaftlich starken Medium im Dreiländereck entwickelt. Nach dem Tod seines Großvaters Georg 1961 hatte er, unmittelbar nach dem kaufmännischen Studium, die Führung im Verlagshaus Jaumann übernommen. Gerade einmal 25 Jahre alt, erwies sich Hansjörg Jaumann schnell als Problemlöser. Mit Ehrgeiz, geschickter kaufmännischer Hand und großem Engagement stellte er sich den Herausforderungen der Branche und machte den Erhalt und die ständige Weiterentwicklung des Traditionsverlags zu seiner Lebensaufgabe. „Es war mir immer wichtig, zwei Zeitungen in Lörrach und in der Region zu erhalten, weil die journalistische Vielfalt für eine lebendige Demokratie notwendig ist“, so lautete stets das Credo des heute 87-Jährigen.

 

Hintergrund
Mit nahezu 50.000 Lesern täglich gehören die Titel „Die Oberbadische“, „Markgräfler Tagblatt“ und „Weiler Zeitung“ zu den führenden Meinungsträgern im Landkreis Lörrach und den Nachbarregionen. Am Hauptsitz in Lörrach sowie in den Geschäftsstellen in Schopfheim und Weil am Rhein erstellen die Redakteure des Verlagshauses Nachrichten für die klassische Druckausgabe, das ePaper und den Onlinedienst.

 

Schon seit 1968 arbeitet das Verlagshaus eng mit dem „Schwarzwälder Boten“ zusammen. Der Partner liefert die überregionalen Seiten zu, sodass sich die Redakteure vor Ort auf die Recherche und Produktion der Lokalnachrichten konzentrieren können.

 

Der „Schwarzwälder Bote“, als Kurzname auch Schwabo, erscheint in Oberndorf am Neckar. Er betreibt ein Netz aus neun Geschäftsstellen und elf Lokalredaktionen. Das Hauptverbreitungsgebiet erstreckt sich, die Partnerzeitungen „Oberbadische Zeitung“ und „Lahrer Zeitung“ eingerechnet, von Calw und Bad Herrenalb im Norden bis nach Lörrach im Süden, von Lahr im Westen bis nach Balingen und Albstadt im Osten. Der „Schwarzwälder Bote“ ist Teil der Medienholding Süd.