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dpa

Schweizer Zeitung „Weltwoche“ legt Deutschland-Ausgabe auf

Was Verleger und Chefredakteur Roger Köppel plant

Zürich (dpa) − Die Schweizer Wochenzeitung „Weltwoche“ hat eine Deutschland-Ausgabe gestartet. „Digitale Frischluft aus den Bergen“ kündigte der Verlag am Freitag an. Verleger und Chefredakteur der „Weltwoche“ ist der Parlamentsabgeordnete (Nationalrat) Roger Köppel von der rechtskonservativen Partei SVP. „Unsere Deutschland-Ausgabe folgt keiner bestimmten politischen Linie“, schreibt der Verlag aber. „Sie will vor allem zum Selberdenken anregen und landläufige populäre Irrtümer aus wohlwollender Außensicht pointiert zerlegen.“

 

Die erste Ausgabe des E-Papers hatte es bereits am vergangenen Freitag gegeben. Die Ankündigung kam nun erst zur zweiten Ausgabe, weil man Zeit haben wollte, um etwaige Anlaufschwierigkeiten zu lösen, sagte eine Sprecherin. „Weltwoche Deutschland“ stehe jeweils am Freitagnachmittag zur Verfügung. Dazu gehört eine Online-App, wie der Verlag mitteilte. Auf dem Titel der ersten Ausgabe werden Artikel über „Thomas Manns Idee einer deutschen Kultur“, „Selenskyjs Militär-Deaster“ und „Muslim-Brüder in Europa“ angerissen.

 

„Täuscht der Eindruck, oder wirkt Deutschland derzeit etwas gar verkrampft?“, schreibt der Verlag in seiner Ankündigung. „Es fehlt an Leichtigkeit, an Optimismus, auch an der Bereitschaft, mit Andersdenkenden zu reden. Oder sind das nur Klischees? Das wollen wir herausfinden.“

Nach Angaben der Branchenforschungsorganisation WEMF hatte die „Weltwoche“ in der Schweiz im ersten Quartal eine verkaufte Auflage von knapp 36 000 Exemplaren.