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SED-Opferverband fordert Rausschmiss von MDR-Sportreporter

Der "Spiegel" berichtet in seiner jüngsten Ausgabe, dass der MDR den Sportreporter seit Jahren weiter beschäftige, obwohl ihm dessen Vergangenheit als IM "Sven" bekannt sei.

Leipzig/Berlin (dapd-lsc) - Der SED-Opferverband VOS fordert die Kündigung des MDR-Sportreporters Hans-Joachim Sch. "Gestern Stasi IM, heute ARD-Sportreporter - das geht nicht", sagte der Bundesvorsitzende der Vereinigung der Opfer des Stalinismus, Johannes Rink, am Donnerstag in Berlin. Auch die ehemaligen Stasi-Opfer zahlten Rundfunkgebühren und finanzierten so einen ehemaligen IM, erklärte er. "Das ist eine Zumutung für und mehr als unmoralisch."

Der Verband fordere MDR-Intendant Udo Reiter auf, personalrechtliche Konsequenzen zu ziehen. Außerdem werde man den Fall zum Thema im Rundfunkrat des MDR machen. 

Der "Spiegel" berichtet in seiner jüngsten Ausgabe, dass der MDR den Sportreporter seit Jahren weiter beschäftige, obwohl ihm dessen Vergangenheit als IM "Sven" bekannt sei. Der MDR bestätigte dies, erklärte aber auch, nach Prüfung des Falls zu dem Ergebnis gekommen zu sein, dass eine Weiterbeschäftigung zumutbar sei. Der Reporter berichtet für MDR und ARD hauptsächlich über Wintersport. Auch berichtete er für die ARD von den Olympischen Sommerspielen 2008 in Peking.

2001 waren zahlreiche ehemalige Stasi-IM durch Medienberichte beim MDR aufgeflogen. Der Sender hatte damals alle Mitarbeiter verpflichtet, sich bei der Stasiunterlagenbehörde überprüfen zu lassen.