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dpa

Slowakischer Journalistenmord war bezahlte Auftragstat

Die Ermittler sind sieben Monate nach dem Mord an Jan Kuciak davon überzeugt, die vier Täter gefasst zu haben.

Bratislava (dpa) − Die slowakischen Ermittler sind sieben Monate nach dem Mord an einem Investigativjournalisten und seiner Verlobten davon überzeugt, die vier Täter gefasst zu haben. „Die Beweise sind sehr stark“, sagte Generalstaatsanwalt Jaromir Ciznar am Montag vor Journalisten in Bratislava. Unter anderem habe man bei den Verhafteten Munition beschlagnahmt, die mit jener der Mordtat übereinstimme, sagte Polizeipräsident Milan Lucansky.

Der Journalist Jan Kuciak und seine Verlobte Martina Kusnirova waren am 21. Februar in ihrem Haus im westslowakischen Dorf Velka Maca erschossen worden. Kuciak hatte zuvor über die Verfilzung von Politik und Geschäftemacherei recherchiert. Seine unvollendete Reportage über mögliche Verbindungen italienischer Mafia-Clans zu slowakischen Regierungsmitarbeitern wurde erst nach seinem Tod veröffentlicht. Sie löste Massendemonstrationen gegen Korruption aus. Als Folge traten die Regierung und der Polizeipräsident zurück.

Bei den am Donnerstag verhafteten drei Männern handle es sich um den mutmaßlichen Mörder und zwei Komplizen. Die am Freitag verhaftete Italienisch-Übersetzerin Alena Z. habe persönlich den Mordauftrag erteilt und dafür 70 000 Euro als Belohnung ausbezahlt, sagte der für den Fall zuständige Spezialstaatsanwalt.