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«Spiegel»-Geschäftsführer: «Haben Aust ein faires Angebot gemacht»

Am vergangenen Dienstag hat der Spiegel-Verlag nach eigenen Angaben dem beurlaubten Chefredakteur Stefan Aust eine großzügige Abfindung angeboten. Aust hatte eine Einigung mit dem Verlag abgelehnt und damit begründet, dass ihm eine zweitägige Frist gesetzt worden sei.

Hamburg (ddp-nrd). Der Spiegel-Verlag hat nach eigenen Angaben dem am vergangenen Dienstag beurlaubten Chefredakteur Stefan Aust eine großzügige Abfindung angeboten. «Spiegel»-Geschäftsführer Mario Frank sagte der «Süddeutschen Zeitung» (Donnerstagausgabe): «Wir haben Stefan Aust ein mehr als faires Angebot gemacht.» Der langjährige Chefredakteur hätte dies abgelehnt. Er habe sich um ein gutes Verhältnis zu Aust bemüht, sagte Frank: «Ich habe mir zum Start vorgestellt und gewünscht, dass wir ein erfolgreiches Team bilden.»

Aust hatte eine Einigung mit dem Verlag abgelehnt und damit begründet, dass ihm eine zweitägige Frist gesetzt worden sei. Das sei für ihn keine Verhandlungsbasis gewesen. Aust klagt vor dem Arbeitsgericht gegen seine Kündigung und pocht darauf, dass seine Tätigkeit als Chefredakteur beim «Spiegel» 2010 endet und nicht bereits Ende 2008.

Aust war am Dienstag mit sofortiger Wirkung nach 13 Jahren als Chefredakteur abberufen und freigestellt worden. Bereits Mitte November war bekanntgeworden, dass der Vertrag von Aust nicht über den 31. Dezember 2008 hinaus verlängert wird. Dies hatten die Gesellschafter des Spiegel-Verlags auf Initiative der Mitarbeiter KG beschlossen.

Von den neuen «Spiegel»-Chefredakteuren Mathias Müller von Blumencron und Georg Mascolo wünsche er sich, dass sie auch «Gesamtverantwortung für die Marke Spiegel übernehmen», sagte Frank. Zugleich sollten sie die Medien Print, Online und Fernsehen verzahnen.