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SZ-Vize-Chefredakteurin Alexandra Föderl-Schmid vermisst

SZ-Vize-Chefredakteurin Alexandra Föderl-Schmid vermisst Alexandra Föderl-Schmid (Foto: Bungert)

Die Polizei befürchtet, dass sich Förderl-Schmid das Leben genommen hat.

Passau – „Bei der vermissten Journalistin im Inntal, die seit Donnerstagmorgen gesucht wird, handelt sich nach Informationen der Mediengruppe Bayern um Alexandra Föderl-Schmid, die stellvertretende Chefredakteurin der ,Süddeutschen Zeitung‘. Die Polizei befürchtet, dass sich Förderl-Schmid das Leben genommen hat“, berichtet pnp.de.

 

Die „Süddeutsche Zeitung“ hatte am Montag bekannt gemacht, dass sich Föderl-Schmid wegen Vorwürfen vorübergehend aus dem Tagesgeschäft zurückziehe und dass eine externe Kommission mit der Prüfung beauftragt worden sei. Die Vorwürfe zu ihrem Umgang mit Quellen in ihren Artikeln waren im Dezember aufgekommen, der Branchendienst „Medieninsider“ hatte darüber berichtet. Die Chefredaktion hatte eingeräumt, dass es von Föderl-Schmid einen fehlerhaften Umgang gegeben habe.

 

Die Tageszeitung machte am Montag zudem bekannt, dass Föderl-Schmid die Uni Salzburg gebeten habe, ihre 1996 eingereichte Doktorarbeit zu überprüfen. Hintergrund sind Vorwürfe, die durch eine Plagiatsprüfung des Kommunikationswissenschaftlers Stefan Weber aufgekommen sind. Das Portal „Nius“, dessen prominentester Journalist der ehemalige „Bild“-Chefredakteur Julian Reichelt ist, ist Auftraggeber Webers.

 

Zur Person

Alexandra Föderl-Schmid, geboren 1971, ist seit Juli 2020 stellvertretende Chefredakteurin. Davor war sie Korrespondentin für Israel und die palästinensischen Gebiete. Sie wechselte 2017 zur Süddeutschen Zeitung, davor war sie zehn Jahre lang Chefredakteurin und später auch Co-Herausgeberin der österreichischen Tageszeitung Der Standard und des Nachrichtenportals derStandard.at. Sie hat Publizistik, Politikwissenschaft und Geschichte studiert und über das duale Rundfunksystem in Deutschland promoviert, außerdem war sie 2005 Reuters/APA-Geiringer-Fellow und ist im Board des Reuters Institute for the Study in Journalism in Oxford. Sie wurde mit dem österreichischen Kurt-Vorhofer-Preis für Politikjournalismus, dem Verfassungspreis und dem Ari-Rath-Preis ausgezeichnet. Außerdem war sie maßgeblich an der Wiedererrichtung des Presserates in Österreich beteiligt.


Hinweis

Grundsätzlich berichten wir nicht über Suizide, damit solche Fälle mögliche Nachahmer nicht ermutigen. Eine Berichterstattung findet nur dann statt, wenn die Umstände eine besondere öffentliche Aufmerksamkeit erfahren. Wenn Sie oder eine Ihnen bekannte Person Hilfe benötigt, kontaktieren Sie bitte die Telefonseelsorge unter Tel. (0 800) 1 11 01 11.