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„Tagesspiegel“-Social Media-Chef Morten Wenzek über

„Tagesspiegel“-Social Media-Chef Morten Wenzek über Mortzen Wenzek (Foto: Nassim Rad / Tagesspiegel)

Journalismus mit Memes und sprunghafte Tiktok-Reichweiten

Er leitet seit 2021 das Social Media-Team des „Tagesspiegel“, zuvor war er vier Jahre bei „Bild“. Innerhalb der Themenwoche Social Media gibt er Tipps, die den Job leichter, erfolgreicher und spaßiger machen.

Berlin – Morten Wenzek leitet seit 2021 das Social Media-Team des „Tagesspiegel“. Innerhalb der Themenwoche Social Media gibt er Tipps:

 

Tipp 1: Wir machen Journalismus mit Memes
Wir lieben Memes: Wir liebes es, über Memes zu lachen, sie zu teilen und Freund:innen zu zeigen. Denn die pointierten Beobachtungen über alltägliche Situationen machen gute Laune. Doch Memes sind viel mehr als nur lustige Bildchen. Laut Dirk von Gehlen (Autor von Meme. Reihe Digitale Bildkulturen) stehen Memes für die Popularisierung, Polarisierung, Personalisierung von Inhalten. Es geht also weniger um etwa ein Bild aus einer TV-Serie mit lustigem Spruch, sondern um die genannten drei P. Für das Social-Media-Team des „Tagesspiegel“ ist Meme-Journalismus eine Herangehensweise, um Inhalte persönlicher zu transportieren und shareable zu machen. Wir nutzen die Mechanik von Memes, um Nutzenden Lust darauf zu machen, journalistischen Content zu teilen, zu kommentieren und zu liken.

 

Tipp 2: Link in Bio ist unser Jackpot
Zugegeben: Spätestens seitdem sich Boomer darüber lustig machen, klingt der Insta-Claim „Link in Bio“ ein wenig verbraucht. Aber nur, weil die Short-Links auch als Marketing-Tool funktionieren, müssen sie für den Journalismus kein No-Go sein. Ich finde zudem, dass Journalistinnen und Journalisten sich viel stärker um das Marketing ihrer eigenen Artikel und Produkte kümmern sollten. Für uns sind Links, die wir in unserer Instagram-Bio hinterlegen, der größte Hebel, um Social-Media-Nutzende zu Abonnierenden unseres Abo-Modells auf tagesspiegel.de zu machen. „Link in Bio“ hat dabei einen höheren Stellenwert als Instagram-Stories oder andere Kanäle. Durch unsere Erfahrungen, journalistisches Bauchgefühl und regelmäßige Zahlen-Analysen wissen wir genau, welche Inhalte wir dort platzieren können und müssen, um Social-Media als relevanten Wachstumshebel für die Marke “Tagesspiegel” zu etablieren.

 

Tipp 3: Reichweiten können einbrechen (Stichwort: TikTok)
Keine andere Social Media-Plattform wird so sehr gehypt wie TikTok – und nicht erst seit gestern. Viele Medien probieren sich hier aus, auch der „Tagesspiegel“. Uns gelangen Erfolge mit Videos, die Millionen Abrufe erzielen und tausende Kommentare einsammeln – wow, was für ein Potenzial für Journalismus! Zur Wahrheit gehören aber auch dutzende TikToks, die kaum Reichweiten erzielten. Das ist bei uns so und auch bei anderen deutschen Publishern. Eine solche Volatilität ist einzigartig und sollte für alle Social-Media-Managerinnen und -Manager ein Appell sein. Macht einen Realitätscheck: Muss meine Marke auf diesen Hype aufspringen? Wie kann ich mich mindestens zweigleisig aufstellen, um planbare Erfolge feiern zu können, auch wenn mir ein Reichweiten-Standbein wegbricht.

 

Im kompletten Artikel gibt es drei weitere Social-Media-Tipps von Morten Wenzek. Mehr Interviews finden Sie in der Themenwoche Social Media auf turi2.