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"Tagesthemen"-Moderator Ingo Zamperoni nimmt Rennrad mit in die Redaktion

Er habe nun mal eine innige Beziehung zu seinem Fahrrad, gestand der Fernsehjournalist.

Bremen/Berlin (dpa) - "Tagesthemen"-Moderator Ingo Zamperoni (38) parkt sein Rennrad in der Redaktion. Er habe nun mal eine innige Beziehung zu seinem Fahrrad, gestand der Fernsehjournalist am Freitagabend in der TV-Talkshow "3 nach 9" von Radio Bremen. "Das ist ein italienisches Rennrad." Talk-Moderatorin und Zamperoni-Kollegin Judith Rakers schilderte, wie Zamperoni trotz bewachten Parkplatzes an den NDR-Studios sein Rad stets auf der Schulter über eine enge Wendeltreppe bis in sein Büro schleppe und dort sogar abschließe.

Der deutsch-italienische Moderator ging auch auf den Vorfall ein, der ihn berühmt machte. In der Halbzeit-Pause des EM-Halbfinales Deutschland-Italien (1:2) am 28. Juni hatte er am Schluss der "Tagesthemen" ein Zitat des italienischen Dichters Dante gebracht - und auf Italienisch und Deutsch den Satz gesagt "Möge der Bessere gewinnen". Zu dem Zeitpunkt führte Italien mit 2:0. Obwohl Zamperoni seine "innerliche Zerrissenheit" eingestand, empfanden dies viele Fans als Unverschämtheit und sahen ihn angeblich süffisant lächeln. Die "Tagesthemen"-Redaktion bekam viele Beschwerden.

Zamperoni sagte jetzt bei "3 nach 9", der Protest gegen ihn sei wohl für viele frustrierte Fans eine Art Ventil nach dem deutschen EM-Aus gewesen. Er habe für sein Empfinden kein bisschen bei dem Zitat gelächelt. Im Gespräch mit Giovanni di Lorenzo brachte Zamperoni erneut ein Dante-Zitat: "Die heißesten Plätze in der Hölle sind reserviert für die, die neutral bleiben." Sein Versuch, neutral zu bleiben an jenem Juni-Abend, habe tatsächlich etwas Höllisches hervorgebracht: einen "Shitstorm" im Internet.