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dpa

Thailändische Aufsichtsbehörde nimmt kritischen Sender vom Netz

Der Sender Voice 21, der dem Lager des vom Militär gestürzten Premierministers Thaksin Shinawatra nahesteht, wurde für zwei Wochen abgeschaltet.

Bangkok (dpa) − Wenige Wochen vor der Parlamentswahl in Thailand hat die staatliche Medienaufsichtsbehörde einem kritischen Fernsehsender die Sendeerlaubnis entzogen. Der Sender Voice 21, der dem Lager des vom Militär gestürzten Premierministers Thaksin Shinawatra nahesteht, wurde für zwei Wochen abgeschaltet. Die nationale Sende- und Telekommunikations-Kommission NBTC begründete dies damit, dass mehrfach „provozierende Inhalte“ ausgestrahlt worden seien.

In Thailand soll nach dem jüngsten Militärputsch von 2014 am 24. März erstmals wieder ein Parlament gewählt werden. Der amtierende Premierminister General Prayut Chan-o-cha, der durch den Putsch an die Macht kam, will Regierungschef bleiben. Der 64-Jährige ist Spitzenkandidat einer Partei, die der Armee nahesteht. Durch eine Änderung der Verfassung haben die Militärs sichergestellt, dass sie − unabhängig vom Ausgang der Wahl − Einfluss im Parlament behalten.

Das Shinawatra-Lager wollte mit der ältesten Schwester des Königs, Prinzessin Ubolratan (67), als Spitzenkandidatin ins Rennen gehen. Nach einem Machtwort von König Maha Vajiralongkorn wurde ihr jedoch zu Beginn der Woche von der zuständigen Wahlkommission die Zulassung verweigert.