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Tipps zum Schutz für Freie

Tipps zum Schutz für Freie Jeanne Wellnitz (Foto: Rudolf Wichert)

Neue Vertragsklauseln und KI-Tools stellen freie Journalistinnen und Journalisten vor Herausforderungen. Jeanne Wellnitz zeigt, wie sie ihre Rechte schützen können. 4 Tipps.

Berlin – Immer mehr Medienhäuser nehmen in ihre Verträge Klauseln zur Nutzung Künstlicher Intelligenz auf – oft ohne Rücksicht auf die Rechte von Autorinnen und Autoren. Für freie Journalistinnen und Journalisten entsteht dadurch ein Spannungsfeld: Einerseits wollen sie ihre Aufträge sichern, andererseits gilt es, Urheberrechte, Datenschutz und die eigene Arbeitsweise zu schützen. Jeanne Wellnitz zeigt im „medium magazin“, worauf Freie achten sollten.


1. Verträge prüfen

Einige Medienhäuser fordern in neuen Verträgen pauschal das Recht, Texte unbegrenzt für KI-Training zu nutzen. Eine zusätzliche Vergütung ist oft nicht vorgesehen. Der DJV rät: Solche Klauseln nicht einfach unterschreiben, sondern kritisch durch Anwälte der Gewerkschaft prüfen lassen. 

 

2. Nutzungsvorbehalt erklären

Wer nicht will, dass eigene Online-Texte zum KI-Training genutzt werden, sollte eine Robots.txt-Datei (etwa: www.taz.de/robots.txt) auf der eigenen Website einrichten. Diese Datei signalisiert automatisierten Systemen, dass sie bestimmte Inhalte nicht verwenden dürfen. Auch ohne Programmierkenntnisse lässt sich eine Robots.txt-Datei einfach auf der eigenen Website integrieren. Erstellen Sie dazu eine Textdatei mit dem Namen robots.txt. Darin können Sie KI-Crawler mit einem Befehl blockieren (zum Beispiel: „User-agent: GPTBot Disallow: /“). Laden Sie die Datei anschließend ins Hauptverzeichnis der Website – dort, wo auch die Startseite liegt – hoch. Wer Wordpress nutzt, kann das über ein SEO-Plugin wie Yoast erledigen. Bei Website-Baukästen helfen oft Support- Teams weiter. Nach dem Hochladen lässt sich die Datei unter beispiel.de/robots.txt prüfen.


3. Keine sensiblen Daten

Interviewtranskripte, O-Töne, Gesprächsnotizen – all das gehört nicht in öffentliche KI-Systeme, wenn keine Einwilligung vorliegt. Auch Namen und persönliche Bezüge sollten niemals ungeschützt verarbeitet werden. 

 

4. Vorsicht bei US-Tools

Tools wie ChatGPT, Perplexity oder Transkriptionsdienste speichern eingegebene Daten oft auf US-Servern. Sind darin Namen, Interviews oder sensible Informationen enthalten, drohen Datenschutzverstöße. Besonders problematisch: Die Weiterverwendung dieser Inhalte ist unkontrollierbar. Ein datenschutzkonformes, kostenfreies Transkriptionstool ist NoScribe. Es speichert alle Dateien lokal auf dem eigenen Rechner. Entwickelt wurde das Tool vom Soziologen Kai Dröge, der es auf Github allen Interessierten zur Verfügung stellt: github.com/kaixxx/noScribe

 

Zur ganzen Gesichte „Mit der Lizenz zum Kopieren“

 

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