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dpa

Türkischer Autor und Preisanwärter Ahmet Altan bleibt vorerst in Haft

Der Journalist war kurz nach dem Putschversuch von 2016 verhaftet und zu lebenslanger erschwerter Haft verurteilt worden.

Istanbul (dpa) − Im Prozess gegen den inhaftierten türkischen Autor und Journalisten Ahmet Altan gibt es weiter keine Entscheidung über das endgültige Strafmaß. Einen Antrag auf Freilassung aus der Haft lehnte das Gericht am Dienstag ab. Die Verhandlung sei auf den 4. November vertagt worden, sagte seine Anwältin Figen Albuga Calikusu der Deutschen Presse-Agentur. Am 25. November soll Altan der Geschwister-Scholl-Preis des Landesverbandes Bayern im Börsenverein des Deutschen Buchhandels verliehen werden.

 

Er wird für sein Buch „Ich werde die Welt nie wiedersehen. Texte aus dem Gefängnis“ ausgezeichnet, wie der Verein vergangene Woche mitteilte. „Ahmet Altans Texte zeigen auf eine ruhige, klare Weise, wie es im Augenblick um die Türkei bestellt ist“, urteilte die Jury.

 

Altan war kurz nach dem Putschversuch von 2016 verhaftet und im Februar 2018 wegen angeblicher Verbindungen zur Gülen-Bewegung zu lebenslanger erschwerter Haft verurteilt worden. Die Regierung macht die Bewegung des im US-Exil lebenden islamischen Predigers Fethullah Gülen für den Umsturzversuch verantwortlich. Eines der obersten türkischen Gerichte hatte im Juli die lebenslange erschwerte Haftstrafe aufgehoben und den Straftatbestand gemildert. Nun drohen Altan noch bis zu 15 Jahre Haft. Das Urteil bedarf aber der Bestätigung durch ein weiteres Gericht − die am Dienstag ausblieb.