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Den Turbo beim Texten zünden: Schneller schreiben ohne Stress

Den Turbo beim Texten zünden: Schneller schreiben ohne Stress

Zehn Empfehlungen, wie Texte auch unter hohem Zeitdruck gelingen.

Berlin – Ob in der Print- oder Online-Redaktion: Tempo gehört zum Alltag. Texte müssen oft direkt nach dem Termin fertig sein – mit wenig Zeit und hohem Anspruch. Doch wie gelingt gutes Schreiben unter Druck?

 

Die gute Nachricht: Schnell und dennoch strukturiert zu schreiben ist kein Zufall, sondern Handwerk – und trainierbar. Wer klare Konzepte, effiziente Strukturen und passende Werkzeuge nutzt, kommt nicht ins Schwitzen, sondern in den Flow.

 

Die „Journalisten-Werkstatt:Schneller schreiben“ von Andreas Thieme zeigt, wie man auch mit knappem Zeitbudget Texte schreibt, die überzeugen – und wie KI dabei unterstützen kann, ohne den journalistischen Anspruch aus den Augen zu verlieren. Das klappt unter anderem mit diesen Tipps:

 

1. Ideen intuitiv verschriftlichen

Oft ist der Beginn eines Textes eine der schwierigsten Aufgaben. Wenn wenig Zeit bleibt, kommt mitunter noch Druck hinzu. In solchen Momenten kann es erlösend sein, ins Handeln zu kommen – mit folgender Strategie:

 

Schreibe einfach runter, was dir am stärksten im Kopf ist. Nicht lange grübeln, einfach loslegen und raus damit. Ein, zwei, drei Absätze – die Form spielt dabei zunächst noch keine Rolle. Denn entweder werden diese Elemente ohnehin das Herzstück des Textes. Oder sie ergänzen ihn später sinnvoll.

 

Der Vorteil: Man wird gedanklich freier und erst einmal Ballast los. Danach lassen sich weitere Inhalte viel besser sortieren. Und – ganz wichtig – man hat einen Anfang geschafft und erste Inhalte formuliert. Das senkt den Stresspegel, und neue Ideen knüpfen oft an das intuitiv Aufgeschriebene an.

 

2. Sich das Ziel klarmachen

100 Zeilen zu einem Thema schreiben? Gerade am Anfang im Journalismus – noch ohne geübte Routine – kann eine solche Aufgabe zur riesigen Herausforderung werden. Hier hilft es, vom Ende her zu denken: 100 Zeilen bedeuten fünf, maximal sechs Absätze.

 

Daraus folgt: Dieser Text kann schon rein formal nicht unendlich viele Ansätze oder Aspekte haben. Die Form bestimmt auch den Inhalt. Es gibt ziemlich sicher ein Hauptthema oder eine bestimmte Fragestellung, die im Vordergrund steht. Das wird mit drei Absätzen bearbeitet; die weiteren knüpfen daran an oder sind Teilaspekte.

 

Zudem braucht man eine Hinführung zum Thema – meist ein aktueller Anlass oder ein Problem, das aufgetreten ist. Der Schluss ist entweder eine Beantwortung der Frage, das Aufwerfen weiterer Fragen, eine Prognose oder ein Urteil.

 

Im Folgenden schauen wir uns das an einem thematischen Beispiel an – dem Fall Hubert Aiwanger und der Flugblatt-Affäre.

 

3. Die richtigen Fragen stellen

Aiwangers Flugblatt-Affäre, die im Sommer 2023 überall für Schlagzeilen sorgte, bietet thematisch eine sehr klare Struktur mit fünf bis sieben Themenblöcken. Diese lassen sich recht einfach identifizieren, wenn man dazu die richtigen Fragen stellt. Wer diese in je einem Absatz beantwortet, schreibt problemlos 80 bis 120 Zeilen in kurzer Zeit:

  • Der Tatvorwurf: Was ist mutmaßlich vorgefallen – und wann? Welche Fakten sind bekannt?
  • Aiwangers Reaktion: Wie hat er Stellung genommen?
  • Aussagen Dritter: Was sagen frühere Weggefährten und Zeugen zur Sache? Was sagen Polizei und Behörden?
  • Politische Reaktionen: Wie reagiert Aiwangers Partei? Und wie politische Gegner?
  • Folgen: Was hat der Vorfall womöglich für Konsequenzen?
  • Vergleichsfälle: Gab es ähnliche Vorfälle bei anderen Politikern – und wie sind diese ausgegangen?
  • Ausblick: Wie geht der politische Alltag für Aiwanger vorerst weiter? Und wie geht die Sache an sich weiter?

 

4. Tempo durch Textstruktur

5. Den richtigen Fokus setzen

6. Texte über Titel und Teaser aufbauen

7. Vom Termin zurück

8. Die Zwei-Fenster-Taktik

9. Textpassagen vorbereiten

10. Aktives Zuhören

Zu den Tipps


  • Die richtige Vorbereitung
  • Was gegen Stress und Ängste hilft
  • Methoden für ein gutes Zeitmanagement
  • Nachgefragt: Strategien in der Praxis
  • Gutes Prompten
  • DIY: Neun Schritte zum eigenen KI-Bot

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