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Überalls Tipp: "Wir sollten einfach zeigen, welche Presserabatte wir nutzen"

Sollten Journalisten komplett auf Presserabatte verzichten? Nein, sagt Frank Überall. "Aber wir sollten Transparenz beweisen", fordert der Kölner Journalist.

Hamburg - Immer wieder rückt das Thema Presserabatt in den Mittelpunkt. Nach dem NEWSROOM-Interview mit Nora Jakob von Pressekonditionen.de flammte die Diskussion um die Bevorzugung von Medienmachern erneut auf.

"Ich finde, dass ein völliger Verzicht auf Pressekonditionen nicht sinnvoll - und auch gar nicht durchsetzbar - ist. Gleichwohl sollte jeglicher Anschein der Beeinflussung vermieden werden", erklärt Frank Überall. Der Politikwissenschaftler, Jahrgang 1971, setzt sich aber für eine absolute Transparenz bei Journalisten ein.

Und die funktioniert für Überall, der auch Bücher schreibt, ganz einfach. Auf seiner Website hat der freie Journalist gleich notiert, wo er dank Presserabatt spart: "In Anspruch genommene Rabatte durch Frank Überall (Stand: 08.08.2012): t-mobile Mobilfunkvertrag für berufliches Handy (Wert: 10,48 Euro monatlich)".

Überall fordert auch andere Journalisten auf, erhaltene Rabatte konsequent selbst öffentlich zu machen - "jeder User kann sich dann selbst ein Bild davon machen, ob der jeweilige Journalist oder die Journalistin durch die Inanspruchnahme von Presserabatten möglicherweise in seiner Berichterstattung beeinflusst werden könnte.“

"Über allgemeine Presserabatte für Mietwagen oder Kochtöpfe regt sich doch niemand auf", sagt dagegen Lorenz Ilmann. "Es geht vielmehr um „Rabatte“, die einzeln und meist im Hinterzimmer vereinbart werden. Wenn die Tochter vom Chefredakteur mit auf das Kreuzfahrtschiff darf, der Motorsport-Journalist nach Italien zur Probefahrt eingeladen wird", kritisiert der NEWSROOM-Leser.

 

Bülend Ürük

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