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Vorstand des Zeitungsverlegerverbands BDZV gewählt

Matthias Ditzen-Blanke und Stefan Hilscher übernehmen ab sofort als Vorstandsvorsitzende.

Berlin (dpa) − Der Zeitungsverlegerverband BDZV hat jetzt einen geschäftsführenden Vorstand. Matthias Ditzen-Blanke (geschäftsführender Gesellschafter Ditzen GmbH & Co., u.a. „Nordsee-Zeitung“) und Stefan Hilscher (langjähriger Geschäftsführer Süddeutscher Verlag und Mit-Gesellschafter J. Hoffmann GmbH, Verlag Die Harke) übernehmen ab sofort als Vorstandsvorsitzende, wie der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) am Montag nach der Wahl durch die Delegiertenversammlung in Berlin mitteilte.

 

Mit der Änderung der Verbands-Satzung im November 2022 ist die Hauptgeschäftsführung des Verbands bereits als Mitglied des Vorstands gesetzt. Hauptgeschäftsführerin ist aktuell Sigrun Albert, die ebenfalls zum Kreis der Vorstandsvorsitzenden gehört.

 

Daneben gibt es drei Ressortvorstände: Nach Verbandsangaben wurden Lambert Lensing-Wolff (Verleger Lensing Media) für das Ressort Journalismus, Malte Wagner (SWMH) für das Ressort Recht und Nico Wilfer (FAZ) für das Ressort Trends und Innovation gewählt. Ein weiteres Mitglied für den Bereich Märkte soll in den nächsten Monaten hinzukommen. Eine Wahlperiode dauert zwei Jahre.

 

Der langjährige BDZV-Vizepräsident und Vorsitzende des Landesverbands VSZV, Valdo Lehari − Verleger „Reutlinger General-Anzeiger“ − wurde zum Ehrenvorsitzenden gewählt, wie es weiter hieß.

 

Der Verband hatte über einen längeren Zeitraum an einer neuen Struktur seiner Spitze gearbeitet. Der Vorstand ersetzt das bisherige Präsidium. Die veränderte Struktur soll den Veränderungen der Branche und des wirtschaftlichen Umfelds insgesamt Rechnung tragen. Der Verband will nach eigenen Angaben damit der wachsenden Dynamik mit Blick auf die mächtigen Internetplattformbetreiber und neue Fragestellungen durch das Thema Künstliche Intelligenz begegnen. Der Verlegerverband zählte ebenso den öffentlich-rechtlichen Rundfunk auf, mit dem es wieder vermehrt Auseinandersetzung um die Abgrenzung der jeweiligen Angebote gibt.

 

Im Mai 2022 war bekanntgeworden, dass Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner sein BDZV-Präsidentenamt vorzeitig in neue Hände gibt. Er hatte seinen Schritt unter anderem mit dem Wachstum Springers in den USA begründet. In den Monaten davor hatte es innerhalb des Verlegerverbands Kritik an Döpfner gegeben, die zum Teil von Medienhäusern auch öffentlich geäußert worden war.

 

Es gab Unmut bis hin zu Rücktrittsforderungen. Anstoß des Ganzen war ein Artikel in der Tageszeitung „New York Times“ gewesen, in dem es um Vorwürfe des Machtmissbrauchs gegen den damaligen „Bild“-Chefredakteur Julian Reichelt ging, der den Springer-Konzern schließlich verlassen musste. Reichelt wies die Vorwürfe zurück und sprach später von einer „Schmutzkampagne“ gegen ihn.