Vermischtes
dpa

Wahltag beim BR: Wer führt künftig den öffentlich-rechtlichen Sender?

Wechsel an der Spitze beim Bayerischen Rundfunk: Das Intendanten-Amt wird neu vergeben − Ulrich Wilhelm tritt nicht mehr für eine weitere Amtszeit an. Zwei Männer und eine Frau stellen sich jetzt zur Wahl.

München (dpa) − Der Rundfunkrat des Bayerischen Rundfunks (BR) wählt heute eine neue Senderspitze. Erstmals könnte eine Frau Intendantin des öffentlich-rechtlichen Senders werden. Der 50-köpfige Rundfunkrat hat (ab 14.00 Uhr) in München die Wahl zwischen drei Vorschlägen für den Chefposten.

 

Ins Rennen gehen bei der nicht öffentlichen Sitzung zwei Männer und eine Frau: die Programmdirektorin des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) am Standort Halle, Katja Wildermuth, BR-Verwaltungsdirektor Albrecht Frenzel und der Datenmanagement-Chef und Leiter der Dokumentation und Archive des öffentlich-rechtlichen Schweizer Radios und Fernsehens (SRF), Christian Vogg.

 

BR-Intendant Ulrich Wilhelm hatte im Juli bekanntgemacht, dass er nach zehn Jahren nicht mehr für eine dritte Amtszeit kandidiert. Der 59-Jährige scheidet Ende Januar nächsten Jahres aus.

 

Unter den neun ARD-Landesanstalten stehen derzeit in drei Häusern Frauen an der Spitze: Beim Rundfunk Berlin-Brandenburg, bei Radio Bremen und beim Mitteldeutschen Rundfunk. Ein Frauennetzwerk im BR hatte sich früh öffentlich für eine Intendantin ausgesprochen.

 

Die drei Bewerber müssen sich zunächst den Rundfunkräten präsentieren und einzeln ihren Fragen stellen. Das Gremium weicht wegen Corona vom Münchner BR-Hochhaus in ein großes TV-Studio aus.

 

Gewählt ist für fünf Jahre, wer die einfache Mehrheit der geheim abgegebenen Stimmen erhält. Bei Stimmengleichheit sollen notfalls mehrere Stichwahlen entscheiden.

 

Wahlberechtigt sind ausschließlich die 50 Mitglieder des vom Sender unabhängigen Rundfunkrats. Nur sie durften Wahlvorschläge machen. Das Aufsichtsgremium setzt sich aus Vertretern politischer, weltanschaulicher und gesellschaftlicher Gruppen zusammen.

 

Den Zahlen nach ist der BR unter den ARD-Landesanstalten die Nummer vier nach WDR, SWR und NDR. Für den Sender arbeiten rund 3500 fest Beschäftigte, 1700 arbeitnehmerähnliche Freie und gut 400 Gagenempfänger.