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Warum Chefredakteur Constantin Blaß den „Schwarzwälder Boten“ verlassen musste

Warum Chefredakteur Constantin Blaß den „Schwarzwälder Boten“ verlassen musste Constantin Blaß

Die Spur führt nach Stuttgart, schreibt Markus Wiegand in seiner Kolumne „Aus unseren Kreisen“.

Freiburg – Constantin Blaß, der ehemalige Chef des „Express“, hat zuletzt überraschend den „Schwarzwälder Boten“ verlassen, der zur SWMH-Tochter Medienholding Süd gehört. Blaß war beim „Schwabo“ Chefredakteur und Geschäftsführer. Warum Blaß gehen musste, schreibt Chefradketuer Markus Wiegand in seiner Kolumne „Aus unseren Kreisen“ im neuen „kress pro“.

 

Der ehemalige Chef des „Express“ (2017 bis 2020) gilt als agiler Zeitgenosse. Darum holte ihn die Medienholding Süd, in der die Südwestdeutsche Medienholding (SWMH) ihr Zeitungsgeschäft im Südwesten bündelt, im Juli 2021, um den „Schwarzwälder Boten“ (verkaufte Aboauflage: rund 86.000 Exemplare) für die digitale Transformation wachzuküssen, und stattete ihn als Geschäftsführer und Chefredakteur mit dem nötigen Einfluss aus. Vor Ort arbeitete Blaß an der Modernisierung des Titels und konnte auch das Team weitgehend mitnehmen.

 

Warum dann der Abgang nach weniger als zwei Jahren? Entscheidend war wohl, dass „SchwaBo“-Geschäftsführer Carsten Huber kein großer Anhänger von Blaß war, berichten interne Quellen beim „SchwaBo“ und der SWMH übereinstimmend.

 

Das Problem von Blaß: Huber gilt als Vertrauensmann von Richard Rebmann, der bis 2018 Chef der SWMH war. Zudem ist Rebmann Gesellschafter der Schwarzwälder Bote GmbH, die wiederum 18 Prozent an der Medienholding Süd hält.

 

Deren Geschäftsführer Herbert Dachs entschied sich für den Weg des geringsten Widerstands, trennte sich von Blaß und machte Christoph Reisinger, seit 2011 Chefredakteur der „Stuttgarter Nachrichten“, zum neuen „SchwaBo“-Chefredakteur. Der lieferte ohnehin schon die Mantelinhalte.

Huber bleibt im Amt. Wie lange? Mal sehen. Eigentlich zielt die Strategie der Medienholding Süd darauf ab, die Strukturen zu verschlanken und genau solche Funktionen vor Ort einzusparen.

 

Die Top-Themen im neuen „kress pro“

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