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Newsroom – Markus Wiegand

Warum Verleger Holger Friedrich noch mal die Schulbank drückt

Warum Verleger Holger Friedrich noch mal die Schulbank drückt Verleger Holger Friedrich

„kress pro“-Chefredakteur Markus Wiegand berichtet in seiner Kolumne „Aus unseren Kreisen“ Neues von Holger Friedrich. Der Verleger der „Berliner Zeitung“ ist für eine Top-Führungskraft aus der Medienbranche einen sehr ungewöhnlichen Weg gegangen.

Berlin – Der Verleger der „Berliner Zeitung“, Holger Friedrich, ist immer für eine Überraschung gut. Wie aus Redaktionskreisen verlautet, hat Holger Friedrich in Leipzig kürzlich eine Volontariatsausbildung erfolgreich abgeschlossen.

 

Es wäre einfach, an dieser Stelle Häme über Friedrich auszukübeln, weil der Verleger in der Vergangenheit nicht immer gezeigt hat, dass er versteht, wie Journalismus funktioniert. Aber der Schritt, mit jungen Leuten nochmals die Schulbank zu drücken, um das Kerngeschäft zu verstehen, verdient Respekt.

 

Vielen Verlagsmanagern täte es ganz gut, mehr darüber zu wissen, wie gute Inhalte entstehen. Nebenbei: Bei vielen Journalisten würde es auch nicht schaden, in betriebswirtschaftliches Basiswissen zu investieren.

 

Zur Person: Holger Friedrich studierte nach dem Abitur und einer Berufsausbildung Germanistik und Informatik an der Universität Potsdam. Nach seinem Studium etablierte er ein Software-Technologieunternehmen, das 2003 von SAP gekauft wurde. Von SAP wechselte er als Partner zu McKinsey & Company und nachfolgend als Vorstand zur Software AG. 2009 gründete er den Technology Think Tank Core.

 

Im September 2019 stieg Friedrich zusammen mit seiner Frau Silke überraschend ins Medien-Geschäft ein. Sie kauften von der Unternehmensgruppe DuMont den Berliner Verlag, zu dem „Berliner Zeitung“, „Berliner Kurier“ und „Berliner Abendblatt“ gehören. Das Ehepaar Friedrich fasste die Motivation für den Kauf so zusammen: „Wir verstehen diesen Schritt als zivilgesellschaftliches Engagement in bewegten Zeiten.“ Ihr Ziel: „Wir möchten das Profil des Berliner Verlags stärken und mit einer versachlichten, faktenbasierten Berichterstattung den politischen und gesellschaftlichen Diskurs für Berlin und aus Berlin heraus bereichern.“

 

Der Text ist in der „kress pro“-Medienkolumne „Aus unseren Kreisen“ erschienen. Darin beschäftigt sich Chefredakteur Markus Wiegand auch mit diesen Fragen: Ist „NZZ“-Chefredakteur Eric Guyer ein Tyrann? Neuer Polit-Riese: Was läuft da im Südwesten?

 

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