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Föderl-Schmid: Was die Klusmann-Kommission will

Föderl-Schmid: Was die Klusmann-Kommission will Steffen Klusmann soll korrekten Umgang mit Quellen prüfen. Foto David Maupile

Die "Süddeutsche" hält daran fest, die gegen Alexandra Föderl-Schmid erhobenen Plagiatsvorwürfe prüfen zu lassen.

München - Ungeachtet der dramatischen Vorfälle um ihre stellvertretende Chefredakteurin hält die „Süddeutsche Zeitung“ (SZ) daran fest, die gegen Alexandra Föderl-Schmid erhobenen Plagiatsvorwürfe prüfen zu lassen. Das berichtet die Branchenzeitschrift "medium magazin" in seiner aktuellen Ausgabe.

 

Die Anfang Februar beauftragte unabhängige Kommission habe ihre Arbeit aufgenommen, teilt SZ-Chefredakteur Wolfgang Krach auf Nachfrage mit. Sie besteht aus Henriette Löwisch, Leiterin der Deutschen Journalistenschule, Journalistik-Professor Klaus Meier und Steffen Klusmann. Der frühere „Spiegel“-Chefredakteur arbeitet seit Ende Januar für die politische Strategieberatung 365 Sherpas. Erst kürzlich begutachtete er für den NDR den Fall des von Russland teilfinanzierten Journalisten Hubert Seipel, dem er ein Fehlverhalten bescheinigte. Beim „Spiegel“ musste Klusmann zudem den Relotius-Skandal aufarbeiten.


Das Prüfgremium um Klusmann soll klären, ob Föderl-Schmid in Texten für die SZ mit Quellen nicht korrekt umgegangen ist und damit gegen journalistische Standards verstoßen hat. Das Onlinemagazin „Medieninsider“ hatte diesen Verdacht aufgebracht und Interna aus Redaktionskonferenzen der Zeitung veröffentlicht.

 

Die SZ-Chefredaktion ließ auf der Suche nach dem „Maulwurf“ in Abstimmung mit dem Betriebsrat E-Mail- und Telefonverbindungen ihrer Mitarbeiter überprüfen. Nach branchenweiter Entrüstung drückte die SZ-Spitze ihr Bedauern aus: Die Reaktion auf die Verletzung des Redaktionsgeheimnisses sei „nicht verhältnismäßig“ gewesen. Unklar blieb, ob die SZ die Prüfung der Vorwürfe gegen ihre Vize-Chefredakteurin weiterverfolgt.

 

In einem Statement der Klusmann-Kommission an das "medium magazin" heißt es nun, man habe den Auftrag der SZ „im Interesse einer Versachlichung der Debatte“ angenommen und gehe ihm „mit aller Sorgfalt“ nach.

 

Zur aktuellen Ausgabe von "medium magazin"