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Welle identischer Beschwerden trifft ARD und ZDF – Verdacht auf koordinierte Aktion

ARD und ZDF erhalten derzeit zehntausende nahezu identische Programmbeschwerden. Die gleichförmige Wortwahl und die hohe Zahl der Einsendungen deuten auf eine koordinierte Aktion hin. Recherchen von Correctiv und Digitalfernsehen.de liefern erste Hinweise.

Berlin – Die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF sehen sich aktuell mit einer auffällig hohen Zahl an Programmbeschwerden konfrontiert. Nach Angaben von Correctiv und dem Branchendienst Digitalfernsehen.de ist die Beschwerdeflut nicht nur ungewöhnlich groß – viele der Eingaben ähneln sich auch stark in Wortwahl und Argumentation. Der Verdacht einer gezielten Kampagne liegt nahe.

 

Wie Correctiv berichtet, verzeichnete die ZDF-Zuschauerredaktion in kurzer Zeit rund 17.000 Beschwerden. Bei der ARD-Zuschauerredaktion in München gingen laut Digitalfernsehen.de sogar über 31.000 Beschwerden ein. Auffällig: Viele dieser Nachrichten seien nahezu gleichlautend formuliert.

 

In beiden Fällen sehen die Redaktionen derzeit von inhaltlicher Bewertung der Beschwerden ab, da zunächst geprüft werde, ob eine koordinierte Aktion dahintersteckt. Es gebe Hinweise darauf, dass Beschwerdetexte auf einschlägigen Kanälen zum Kopieren bereitgestellt wurden.

 

Ob es sich bei den Einreichungen um automatisierte Prozesse, sogenannte „Complaint Bots“, handelt oder um Aufrufe zur massenhaften manuell abgeschickten Kritik, ist derzeit unklar. Die öffentlich-rechtlichen Sender haben bislang keine offiziellen Stellungnahmen veröffentlicht, betonen jedoch die Bedeutung eines offenen Dialogs mit ihrem Publikum.