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„Weltkirchlich statt rechtskatholisch“ – Franziska Harter über ihren Kurs als neue „Tagespost“-Chefredakteurin

„Weltkirchlich statt rechtskatholisch“ – Franziska Harter über ihren Kurs als neue „Tagespost“-Chefredakteurin Franziska Harter (Foto: Daniel Peter)

Mit Harter übernimmt erstmals eine Frau die Chefredaktion der „Tagespost“. Die 37-Jährige will das Profil der katholischen Wochenzeitung schärfen – jenseits enger Zuschreibungen.

Zwar nicht von einem Wunder, aber doch von einem „historischen Wechsel“ spricht die „Tagespost“: Mit Franziska Harter bekommt die 1948 gegründete katholische Wochenzeitung aus Würzburg erstmals eine Chefredakteurin. Das „medium magazin“ stellt sie im Fragebogen vor.

 

„Jung, konservativ, weiblich“ – so beschreibt der Johann Wilhelm Naumann Verlag die neue „Tagespost“-Chefredakteurin. Bereits 2021 wurde die studierte Romanistin Mitglied der Redaktion, zuvor arbeitete sie u. a. in der Kommunikation des Erzbistums Köln. Jetzt will die 37-Jährige die „Tagespost“ so weiterentwickeln, dass sie auch außerhalb der katholischen Kernzielgruppe wahrgenommen wird. Harter, wohnhaft in Paris, folgt auf Guido Horst. Er wird „Tagespost“-Mitherausgeber und bleibt Vatikan-Korrespondent.


Hosanna, erstmals eine Chefredakteurin bei der „Tagespost“ – warum hat’s so lange gedauert?
Franziska Harter: Viele deutsche Zeitungen hatten bis heute noch keine Chefredakteurin. Von daher ist die „Tagespost“ wohl eher Pionierin als Nachzüglerin. Außerdem: Unsere Geschäftsführerin (!) hat nicht nach Geschlecht, sondern nach Kompetenz ausgesucht.

 

Und was ändert jetzt der weibliche Blick?
Die Hauptsache bei der „Tagespost“ ist, dass der „weibliche Blick“, der „männliche Blick“ und alle individuellen Sichtweisen gemeinsam am gleichen Ziel arbeiten! Abgesehen davon hat sich wahrscheinlich vor allem der Führungsstil geändert.

 

„Romtreu“, „rechtskatholisch“, „neurechts“: Was stimmt von diesen Zuschreibungen für Ihre Zeitung?
Wir sind weder „neurechts“ noch „rechtskatholisch“, sondern römisch-katholisch. Dabei gefällt mir „weltkirchlich orientiert“ besser: Wir schauen nicht nur auf die zahlenmäßig schrumpfende Kirche in Deutschland, sondern die weltweit wachsende Gemeinschaft von 1,4 Milliarden Katholiken.

 

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