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ZDF-Reporterin Antonia Rados träumt von Interview mit Bin Laden

Rados ist die erste deutsche TV-Reporterin, die es geschafft hat, in das abgeriegelte Birma zu kommen.

Berlin (ddp). Deutschlands bekannteste Krisenreporterin Antonia Rados träumt von einem Interview mit Osama Bin Laden. «Ich hoffe, ich hätte den Mut, ihm alle Fragen zu stellen, die ihm nicht gefallen würden - zum Beispiel, ob er sich der Justiz stellen wird», sagte die 54-jährige Journalistin in einem am Montag vorab veröffentlichten Interview mit der Zeitschrift «Super Illu». Sie betonte: «Alles, was unmöglich erscheint, ist für mich gerade interessant.»

Rados ist die erste deutsche TV-Reporterin, die es geschafft hat, in das abgeriegelte Birma zu kommen. Von dort berichtet sie zurzeit täglich für das ZDF-«heute journal». Zuvor war sie für das ORF und die ARD sowie zuletzt für RTL als Reporterin unter anderem in Kabul und Bagdad tätig.

Trotz ihres gefährlichen Berufs sei sie eigentlich ein Angsthase, sagte Rados. «Ein Mensch, der keine Angst hat, den gibt's einfach nicht. Natürlich habe auch ich Angst - aber ich versuche, sie zu rationalisieren», fügte sie hinzu. Es gebe aber immer wieder Tage, da wache sie «schweißgebadet auf und weiß vor lauter Angst nicht aus noch ein». Außerdem gehe es ihr oftmals seelisch sehr nahe, so viel Leid und Elend zu sehen.

«Wir haben mal eine Reportage über eine Frau in Afghanistan gemacht, die am ganzen Körper verbrannt war. Da lag ich am Abend im Bett und weinte. Das nimmt einen mit«, sagte die Journalistin und fügte hinzu: »Doch dann sag ich mir, ich bin hier, um zu berichten, nicht, um zu weinen." Aber immer wenn sie daran erinnert werde, kämen ihr die Tränen - auch heute noch. Trotzdem liebe sie diesen Job und sei bereit, diesen Preis dafür zu zahlen.