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Zeit"-Chefredakteur di Lorenzo zu Lokalzeitungsmachern: "Vergesst Eure Leser nicht!

Ein Drittel aller Mitarbeiter bei der Wochenzeitung "Die Zeit" sind 30 Jahre alt oder jünger. Das hat "Zeit"-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo vor über 200 Journalisten und Medienmachern beim "Forum Lokaljournalismus" in Hamburg verraten. Und sie aufgefordert, für Qualität zu kämpfen.

Hamburg - Di Lorenzo sprach auf Einladung von Bundeszentrale für politische Bildung und "Hamburger Abendblatt", die gemeinsam die Tagung in Hamburg organisieren. Printmedien müssten auch weiterhin, so di Lorenzo, komplexe Sachverhalte erklären und einordnen.

Giovanni di Lorenzo, der seit neun Jahren die Geschicke der erfolgreichen Wochenzeitung lenkt, forderte die Journalisten, darunter zum großen Teil redaktionelle Führungskräfte aus den Regionalzeitungen, auf, mehr auf die Leser zu hören: "Veränderungen im Blatt funktionieren nur, wenn man die Leser mitnimmt. Man darf ihnen Neues nicht nur vorsetzen".

Auch warnte di Lorenzo, selbst gelernter Lokalzeitungsjournalist, seine Kollegen aus der Tageszeitungsbranche davor, sich an die Spitze der "Nörgler und Herumhacker" zu setzen. Und - die Branche solle endlich aufhören, ihre eigene Grabesrede zu halten, die eigenen Produkte ständig schlechtzureden.

Die Wochenzeitung "Die Zeit" kann seit Monaten Top-Verkäufe vorweisen, laut IVW hat "Die Zeit" im ersten Quartal 2013 fast 520.000 verkaufte Exemplare verkauft.

Auf Twitter gibt es unter dem Hashtag #folo2013 die ersten Reaktionen. Christian Lindner, Chefredakteur der "Rhein-Zeitung" in Koblenz, lobte: "Es ist ein Zeichen der Zeit, dass Lokalzeitungen derzeit so viel von der ZEIT lernen wollen. Und kein schlechtes."

Bülend Ürük