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Richtig schreiben für Journalisten: Einbruch-Gefahr trotz Homeoffice

Richtig schreiben für Journalisten: Einbruch-Gefahr trotz Homeoffice Stephan Töngi gibt Sprachtipps für Journalisten.

„Vorsicht, Sprachfalle!“ Teil 41: Stephan Töngi gibt Tipps für den richtigen Gebrauch der deutschen Sprache. Heute klärt er, wie man über Einbrüche schreibt, ohne mit der Rechtschreibung dabei einzubrechen.

Mannheim – Nicht nur die Einbruchsquote kann einem zu denken geben, sondern auch die Frage, ob jemand eingebrochen ist oder eingebrochen hat.

Es geht also um die korrekte Bildung des Perfekts dieses Verbs in seiner Bedeutung „gewaltsam irgendwo eindringen, um zu stehlen".

Hier gibt der Duden als klare Regel vor:
Wird eine Richtung bezeichnet (die Frage lautet wohin?), dann wird das Perfekt mit „sein" gebildet.
Beispiel: Der Dieb ist in die Bank (wohin?) eingebrochen.

Wird hingegen ein Ort bezeichnet (die Frage lautet hier wo?), wird das Perfekt mit „haben" gebildet.
Beispiel: Der Dieb hat in der Bank (wo?) eingebrochen.

Daneben besitzt das Tätigkeitswort (Verb) einbrechen noch andere Bedeutungen (Perfektbildung immer mit sein, eine Auswahl):

Der Winter ist eingebrochen.
Die Aktie ist eingebrochen, weil die Nachfrage eingebrochen ist.  
Die Soldaten sind in die gegnerische Stellung eingebrochen.
Die Wohnungsdecke ist eingebrochen.
Der Schlittschuhläufer ist auf dem dünnen Eis eingebrochen.
Die Partei ist bei der Landtagswahl eingebrochen.  
In den letzten zehn Minuten ist die überforderte Fußballmannschaft völlig eingebrochen.

Am nächsten Freitag geht es um die Altersangabe xx-jährige – oder xx-Jährige.
Der vergangene Freitag widmete sich dem Adjektiv „verschrien“.

 

Stephan Töngi ist beim „Mannheimer Morgen“ für die Qualitätssicherung zuständig. Zuvor arbeitete er in der Politikredaktion als Redakteur sowie stellvertretender Ressortleiter. Bei seiner Tätigkeit begegnen ihm typische Schreib-, Grammatik- und Zeichensetzungsfehler. Mit seiner wöchentlichen Kolumne möchte er Kolleginnen und Kollegen davor bewahren, in die Fallen der deutschen Sprache zu tappen.

 

 

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