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Richtig schreiben für Journalisten: Für Gourmands und Gourmets

Richtig schreiben für Journalisten: Für Gourmands und Gourmets Stephan Töngi gibt Sprachtipps für Journalisten.

„Vorsicht, Sprachfalle!“ Teil 53: Stephan Töngi gibt Tipps für den richtigen Gebrauch der deutschen Sprache. Heute: die Groß- oder Kleinschreibung der Herkunftsbezeichnung von nationalen Küchen.

Mannheim – Auch wenn die internationalen Küchen geschmacklich noch so unterschiedlich ausfallen, haben sie alle eines gemeinsam: die Schreibweise. 

Nehmen wir als Muster mal die deutsche Küche: Die Bezeichnung der Nationalität wird kleingeschrieben, da „deutsche" hier ein Adjektiv ist. 
Das ist nicht anders, wenn es um die italienische, französische, griechische, türkische oder österreichische Küche geht. 

Wenn wir essen gehen, sieht das orthografisch so aus: „Heute essen wir deutsch.“ Hier wird „deutsch“ kleingeschrieben, weil es die Funktion eines Adverbs erfüllt, nicht die eines Substantivs. 

Kleingeschrieben wird deutsch („in deutscher Sprache“) in Verbindung mit Verben, wenn mit „wie?“ gefragt werden kann: 
„Wir unterhalten uns deutsch.“ 

Im Unterschied dazu muss es heißen: „Wir sprechen Deutsch.“ Also großgeschrieben, weil es um die Sprache selbst geht, also um ein Substantiv. 
Ebenso wird Deutsch nach den Präpositionen auf, in und zu großgeschrieben. 

Großgeschrieben wird „die Deutsche Einheit", wenn es sich um den Feiertag handelt.

Beispiel: Jedes Jahr am 3. Oktober ist der Tag der Deutschen Einheit.

Setzt man sich aber allgemein mit der Einheit auseinander, schreibt man „die deutsche Einheit".
Beispiel: Der Bundestag befasst sich mit den Folgen der deutschen Einheit. 

Und was steht heute auf Ihrem Speiseplan? 
Guten Appetit!

 

Der nächste Freitag dreht sich um -t- oder -z-. 
Am vergangenen Freitag ging es um den Unterschied zwischen war und wahr.

 

Stephan Töngi ist beim „Mannheimer Morgen“ für die Qualitätssicherung zuständig. Zuvor arbeitete er in der Politikredaktion als Redakteur sowie stellvertretender Ressortleiter. Bei seiner Tätigkeit begegnen ihm typische Schreib-, Grammatik- und Zeichensetzungsfehler. Mit seiner wöchentlichen Kolumne möchte er Kolleginnen und Kollegen davor bewahren, in die Fallen der deutschen Sprache zu tappen.

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