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Richtig schreiben für Journalisten: „nahe“ und „Nähe“

Richtig schreiben für Journalisten: „nahe“ und „Nähe“ Stephan Töngi gibt Sprachtipps für Journalisten.

„Vorsicht, Sprachfalle!“ Teil 30: Stephan Töngi gibt immer wieder freitags Tipps für den richtigen Gebrauch der deutschen Sprache. Diesmal drehen sich diese um den Unterschied zwischen der Präposition „nahe“ und der Konstruktion „in der Nähe von“.

Mannheim - Bei einer großen deutschen Nachrichtenagentur war zu lesen: „Auf der Liste steht auch die Reinhardtstraße nahe des Regierungsviertels." 
Ein anderes Mal schrieb die Nachrichtenagentur: „Günther war nahe seines Wohnhauses in Haan überfallen worden."

Beide Sätze haben den Gebrauch der Präposition „nahe" gemeinsam, genauer gesagt: den falschen Gebrauch dieser Präposition. 
"Nahe" zieht nämlich den Dativ nach sich. Richtig hätte es also korrekt „... nahe dem Regierungsviertel" sowie „nahe seinem Wohnhaus" heißen müssen.   

Hätte der Kollege/die Kollegin stattdessen die Konstruktion „in der Nähe" verwendet, wäre der Genitiv richtig gewesen.

Daneben gibt es noch die Nähe – sowie die weniger bekannte Nahe. Das ist ein linker Nebenfluss des Rheins, der bei Bingen in diesen mündet.

 

Am nächsten Freitag geht es um grammatisches und natürliches Geschlecht. 
Am vergangenen Freitag hat Töngi Wörter aufgelistet, die man leicht miteinander verwechseln kann. 

 

Stephan Töngi ist beim „Mannheimer Morgen“ für die Qualitätssicherung zuständig. Zuvor arbeitete er in der Politikredaktion als Redakteur sowie stellvertretender Ressortleiter. Bei seiner Tätigkeit begegnen ihm typische Schreib-, Grammatik- und Zeichensetzungsfehler. Mit seiner wöchentlichen Kolumne möchte er Kolleginnen und Kollegen davor bewahren, in die Fallen der deutschen Sprache zu tappen.

 

 

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