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Richtig schreiben für Journalisten: Unbeugsame Autoren

Richtig schreiben für Journalisten: Unbeugsame Autoren Stephan Töngi gibt Sprachtipps für Journalisten.

„Vorsicht, Sprachfalle!“ Teil 58: Stephan Töngi erklärt, wie das Wort „Autor“ korrekt gebeugt wird.

Mannheim – „Der Sohn und Agent des US-Erfolgsautoren hat die kostbaren Seiten persönlich in die Pfalz gebracht“, lautete der Satz in seinem Rohzustand. In die Zeitung hat er es damit nicht gebracht. Denn er barg den gleichen Fehler wie das folgende Konstrukt: „Unternehmer Dirk Roßmann will mehr für das Klima tun und hat deshalb 25.000 Bücher des amerikanischen Autoren Jonathan Safran Foer verschenkt.“ 
Beide Sätze haben die falsche Deklination (Beugung) des Substantivs „Autor“ gemeinsam. 

Die manchmal irrtümlich schwach gebeugten Singularformen „des Autoren“, „dem Autoren“ und „den Autoren“ sind immer falsch. Richtig ist die starke Beugung. 
Und die geht so: 

Singular 

Nominativ: der Autor 

Genitiv: des Autors

Dativ: dem Autor

Akkusativ: den Autor

 

Plural

Nominativ: die Autoren

Genitiv: der Autoren

Dativ: den Autoren

Akkusativ: die Autoren

 

Korrekt lauten unsere Beispielsätze also:
„Der Sohn und Agent des US-Erfolgsautors hat die kostbaren Seiten persönlich in die Pfalz gebracht“ bzw. „Unternehmer Dirk Roßmann will mehr für das Klima tun und hat deshalb 25.000 Bücher des amerikanischen Autors Jonathan Safran Foer verschenkt.“ 

Der nächste Freitag dreht sich um Corona.
Am vergangenen Freitag ging es um „falsche Fuffziger“.

 

Stephan Töngi ist beim „Mannheimer Morgen“ für die Qualitätssicherung zuständig. Zuvor arbeitete er in der Politikredaktion als Redakteur sowie stellvertretender Ressortleiter. Bei seiner Tätigkeit begegnen ihm typische Schreib-, Grammatik- und Zeichensetzungsfehler. Mit seiner wöchentlichen Kolumne möchte er Kolleginnen und Kollegen davor bewahren, in die Fallen der deutschen Sprache zu tappen.

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