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Richtig schreiben für Journalistinnen und Journalisten: Achtung, hier herrscht Verwechslungsgefahr!

Richtig schreiben für Journalistinnen und Journalisten: Achtung, hier herrscht Verwechslungsgefahr! Stephan Töngi gibt Sprachtipps für Journalistinnen und Journalisten.

„Vorsicht, Sprachfalle!“ Teil 135: Stephan Töngi setzt seine Sammlung von Begriffen fort, bei denen man sich leicht vertun kann.

Mannheim – Richtig oder falsch liegt manchmal dicht beieinander. Darauf sollten Sie beim Schreiben achten (Auswahl):

 

Albtraum, der (quälender Traum), kommt von Alb (gespenstisches Wesen) – Alptraum, der (alternative Schreibweise: Alp = Bergweide)

Antibiotikum, das (Medikament): Dieser Begriff ist Einzahl (Singular), die Mehrzahl (Plural) heißt Antibiotika. Entsprechend heißt der Plural von Antiallergikum Antiallergika. Beide Wörter stammen aus dem Lateinischen, ihre Nominativ-Endung -um verweist auf das Neutrum, der Nominativ Plural endet im Neutrum auf -a (s. auch Visum – Visa) 

Barock, das oder der (Kunststil des 17. und 18. Jahrhunderts in Europa, etwa bei Schloss Schönbrunn in Wien). Genitiv Singular: „des Barocks“ (Kunstwissenschaftler lassen meist das -s weg).

begleiten (zum Schutz mitgehen) – bekleiden (Kleidung anziehen). Entsprechend schreiben sich die femininen Substantive Begleitung und Bekleidung  

Blatt, das (Teil eines Buches oder Heftes oder einer Pflanze) – platt (Adjektiv, ohne Luft: „Der Fahrradreifen ist platt.“)

Bonbon, der oder das, in Österreich nur das (Süßigkeit zum Lutschen, aus dem Französischen bon = gut)

das (Artikel für sächliche Substantive: das Kind) – dass (Konjunktion:  „Ich hoffe, dass das Wetter so bleibt“)

 

Sprachfalle 136 setzt diese Serie fort.

Sprachfalle 134 beschützt Jedermann vor einem Schreibfehler.   

 

Die bisherigen Folgen mit Verwechslungsgefahr erschienen als „Sprachfallen“ 120 (19. November 2021)
bis 127 (21. Januar 2022).

 

Stephan Töngi war beim „Mannheimer Morgen“ zuletzt für die Qualitätssicherung zuständig. Zuvor arbeitete er als Redakteur, später stellvertretender Ressortleiter in der Politikredaktion. Bei seiner Tätigkeit begegneten ihm typische Schreib-, Grammatik- und Zeichensetzungsfehler. Mit seiner wöchentlichen Kolumne möchte er Kolleginnen und Kollegen davor bewahren, in die Fallen der deutschen Sprache zu tappen.