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Richtig schreiben für Journalistinnen und Journalisten: Dick, dünn, doof

Richtig schreiben für Journalistinnen und Journalisten: Dick, dünn, doof Stephan Töngi gibt Sprachtipps für Journalistinnen und Journalisten.

„Vorsicht, Sprachfalle!“ Teil 117: Stephan Töngi korrigiert einen beliebten Schreibfehler.

Mannheim – Der Satz in einer Zeitung lautet: „Denn es gab für Salomo diesen einen besten Freund, mit dem er scheinbar durch Dick und Dünn gehen konnte.“ Als Erstes ein Lob für den richtigen Gebrauch von „scheinbar“, denn im Folgenden kommt es zur Einschränkung der Aussage, die ein „anscheinend“ unmöglich werden lässt (zum Unterschied zwischen den Partikeln „scheinbar“ und „anscheinend“ siehe Sprachfalle 9 vom 2. August 2019).

 

Nun zur Kritik: Es hätte heißen müssen „durch dick und dünn“. Diese Redewendung wird kleingeschrieben, weil sie zwei Adjektive (Eigenschaftswörter) enthält – ganz im Gegensatz zu den beiden Leinwandhelden namens Stan Laurel und Oliver Hardy, die in der Stummfilmzeit als Dick und Doof die Zuschauer unterhielten. Hier muss großgeschrieben werden, weil es sich um (Film-)Namen handelt, nicht primär um Eigenschaften.  

 

Sprachfalle 118 beschäftigt sich mit dem Imperativ (Befehlsform).

In Sprachfalle 116 ging es um die Schreibung von halbmast.   

 

Stephan Töngi war beim „Mannheimer Morgen“ zuletzt für die Qualitätssicherung zuständig. Zuvor arbeitete er als Redakteur, später stellvertretender Ressortleiter in der Politikredaktion. Bei seiner Tätigkeit begegneten ihm typische Schreib-, Grammatik- und Zeichensetzungsfehler. Mit seiner wöchentlichen Kolumne möchte er Kolleginnen und Kollegen davor bewahren, in die Fallen der deutschen Sprache zu tappen.

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