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Richtig schreiben für Journalistinnen und Journalisten: Orthografische Ökumene

Richtig schreiben für Journalistinnen und Journalisten: Orthografische Ökumene Mannheim: die protestantische Christuskirche sowie das Innere der katholischen Jesuitenkirche.

„Vorsicht, Sprachfalle!“ Teil 146: Stephan Töngi erklärt die korrekte Schreibweise von evangelisch und katholisch.

Mannheim – Die Frage nach Klein- oder Großschreibung stellt sich auch bei den großen Konfessionen evangelisch und katholisch. Zum Glück können wir von einer Art „ökumenischen Rechtschreibung“ sprechen, denn beide Kirchen werden hier gleichbehandelt: Die Adjektive katholisch wie evangelisch werden kleingeschrieben. Großgeschrieben werden beide Adjektive nur in Eigennamen.

 

Daher heißt es korrekt:

  • die evangelische/katholische Kirche (sozusagen das Kirchengebäude um die Ecke) 
  • der evangelische/katholische Priester/Bischof
  • die evangelische/katholische Nonne
  • er/sie ist evangelisch/katholisch
  • die evangelische Konfirmation 
  • die katholische Firmung 
  • Der Deutsche-Jugendkraft-Sportverband (DJK) ist der katholische Sportverband in Deutschland

 

Beispiele für Großschreibung bei Eigennamen:

  • Evangelische Kirche in Deutschland (EKD)
  • Die Evangelische Landeskirche in Baden (Teilkirche der EKD)
  • Die EKD besteht aus 20 evangelischen Landeskirchen
  • Der Deutsche Evangelische Kirchentag (Bewegung evangelischer Laien, die alle zwei Jahre das gleichnamige Treffen veranstaltet)
  • Der Evangelische Bund
  • Die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland
  • Der Evangelische Verein für Innere Mission in Nassau
  • Die Katholische Kirche (als Name der Institution)
  • Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung e. V.
  • Das Katholische Bibelwerk e. V. (Verlag)
  • Die Katholische Berufsbildende Schule Mainz
  • Das Katholische Krankenhaus Erfurt

 

Sprachfalle 147 klärt den Plural des Wortes „Komma“.

Sprachfalle 145 machte sozusagen Kopfstände.  

 

Stephan Töngi war beim „Mannheimer Morgen“ zuletzt für die Qualitätssicherung zuständig. Zuvor arbeitete er als Redakteur, später stellvertretender Ressortleiter in der Politikredaktion. Bei seiner Tätigkeit begegneten ihm typische Schreib-, Grammatik- und Zeichensetzungsfehler. Mit seiner wöchentlichen Kolumne möchte er Kolleginnen und Kollegen davor bewahren, in die Fallen der deutschen Sprache zu tappen.

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