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Vorsicht, Sprachfalle! – Richtig schreiben für Journalisten

Vorsicht, Sprachfalle! – Richtig schreiben für Journalisten Ab nun jeden Freitag: Stephan Töngis Sprachtipps für Journalisten.

Stephan Töngi gibt immer wieder freitags Tipps für den richtigen Gebrauch der deutschen Sprache. Zum Auftakt der Newsroom-Kolumne beleuchtet er den Unterschied zwischen „derselbe“ und „der gleiche“.

Mannheim - Eine alte Redewendung besagt: „Wenn zwei das Gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe.“ Dennoch werden „derselbe“ und „der gleiche“ oft identisch verwendet – in der Alltagssprache wie im geschriebenen Deutsch. Um Missverständnisse zu vermeiden, sollte Folgendes beachtet werden: 

Der Unterschied fängt bei der Rechtschreibung an: 
der-/die-/dasselbe (immer klein) schreibt man in einem Wort, 
der/die/das gleiche (bei substantivischer Verwendung: der/die/das Gleiche) hingegen in zwei Wörtern. 

Zur auseinandergehenden Bedeutung: 
Stellen wir uns vor, ein Kollege besitzt ein rot-weiß-kariertes Hemd, das genauso aussieht wie ein Exemplar in meinem Kleiderschrank. Würde nun jemand sagen: „Stephan T. trägt dasselbe Hemd wie Bernhard Z.“, gäbe es nur eben dieses eine Hemd, das Z. und ich untereinander austauschen. Möglich, aber wenig wahrscheinlich. 

Richtig wäre der Satz: „Töngi trägt das gleiche Hemd wie Z.“ Denn beide Hemden sind hundertprozentig identisch genäht und geschnitten, aber es sind zwei Exemplare. 

Deutlich ist der Unterschied auch zu erkennen, wenn ich sage: „Ich habe das Gleiche wie gestern gegessen.“ Also wieder Bratlinge mit Pommes und Salat. Richtig unappetitlich würde es dagegen, wenn ich sagte: „Ich habe dasselbe wie gestern gegessen.“  

 

Nächsten Freitag geht es um „die Klientel“.

 

Stephan Töngi ist beim „Mannheimer Morgen“ für die Qualitätssicherung zuständig. Zuvor arbeitete er in der Politikredaktion als Redakteur sowie stellvertretender Ressortleiter. Bei seiner Tätigkeit begegnen ihm typische Schreib-, Grammatik- und Zeichensetzungsfehler. Mit seiner wöchentlichen Kolumne möchte er Kolleginnen und Kollegen davor bewahren, in die Fallen der deutschen Sprache zu tappen.  

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