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10 grobe Fehler von Journalisten in Interviews

Der Leiter des ABZV-Portals „Gesprächsführung“, Mario Müller-Dofel, hat mal wieder ein Interviewseminar gegeben. Dieses nahm er zum Anlass, typische Fehler von Interviewern aufzulisten. Eine nützliche Auffrischung für den Redaktionsalltag. Von Bülend Ürük.

Berlin - Müller-Dofel plädiert dafür, Ursachen für schlechte Interviews im eigenen Interviewverhalten zu suchen statt Interviewte dafür verantwortlich zu machen, wie es unter Journalisten üblich sei.

Nach Ansicht von Müller-Dofel lauten die zehn Interviewer-Fehler wie folgt:

 


Mario Müller-Dofel verantwortet das ABZV-Portal zur Gesprächsführung.

 

·         Niedrige Qualitätsansprüche

·         Mangelnde Gesprächskompetenz

·         Intransparente Gesprächsanfragen

·         Egozentrische Vorbereitung

·         Sinnlose Geheimnistuerei

·         Hartnäckige Vorurteile

·         Missverstandenes „Vorgeplänkel“

·         „Tödliche“ Einstiegsfragen

·         Schlecht formulierte Folgefragen

·         Schwache Verschriftlichung

Jeder dieser Punkte wird in seinem Beitrag kurz erläutert, manche sind mit kurzen Tipps versehen, wie es besser geht. Dabei setzt Müller-Dofel voraus, dass der Interviewer seinen Gesprächspartner „öffnen“ will, um möglichst ehrliche und umfassende Antworten zu bekommen. Die Interviewqualität, so Müller-Dofel entscheide sich in aller Regel nicht auf der Fachebene, sondern auf der Beziehungsebene. Und genau hier versagten viele Journalisten.

Sein Urteil stützt er auch mit Zitaten zum Beispiel des preisgekrönten Interviewers Sven Michaelsen (Stern, SZ-Magazin), der unter dem Punkt „Schwache Verschriftlichung“ sagt: „Ich würde kein Interview geben ohne die schriftliche Zusicherung, es gegenlesen zu können. Der Grund ist, dass es Interviewer gibt, die ihr Handwerk nicht können. Niemand möchte als Knalldepp dastehen, weil ein Journalist nicht in der Lage war, gesprochene Sprache in Schriftsprache zu übertragen.“

Bülend Ürük

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